Das erste Treffen des globalen Gewerkschaftsnetzwerkes von Faber-Castell fand vom 30. September bis zum 2. Oktober 2019 in Steinbach und Nürnberg/Stein in Deutschland statt. Teilnehmer aus sieben Ländern und acht Faber-Castell-Werkseinheiten nahmen an der Veranstaltung teil, die durch die BHI und die IG Metall mit der Unterstützung der Friedrich-Ebert-Stiftung koordiniert wurde.
Die Teilnehmer tauschten Erfahrung aus und besuchten anschließend den Firmenhauptsitz und die Produktionsanlagen in Stein.
„Wir haben uns schon vor der Existenz von Gewerkschaften sozial engagiert. Für Graf Anton Faber-Castell standen die Arbeiter an erster Stelle, sogar noch vor der Verwandtschaft und dem engen Kreis der Familie“, so Gräfin Marie Faber-Castell.
Konfrontiert mit günstigeren Anbietern versucht Faber-Castell seinem Ruf als sozial verantwortlicher Arbeitgeber gerecht zu werden und ist somit eine der ersten transnationalen Firmen, die einen internationalen Rahmenvertrag (die „Sozialcharta“) mit der BHI und der IG Metall im Jahre 2000 abschloss. Sozialaudits und darauffolgende konstruktive Gespräche zwischen dem Management, den Gewerkschaften und dem Arbeitsrat waren Hauptbestandteile beim Aufdecken und Angehen von Verstößen gegen die Prinzipien der Sozialcharta.
Das Engagement des Managements und die Stärke des globalen Netzwerkes werden mit der Aufgabe, die unbefriedigend hohe Prozentzahl von Zeitarbeitern im Betrieb in Indien zu verringern und die Sorgfaltspflicht bezüglich der Vereinigungsfreiheit und der Arbeitsbedingungen für Faber-Castell-Lieferanten auf globaler Ebene umzusetzen, erneut getestet.
Das Netzwerk legte eine gemeinsame Stellungnahme bei Faber-Castell vor, um dringlich auf das Engagement für die Sozialcharta aufmerksam zu machen. Das Management versprach daraufhin, sich mit der örtlichen Gewerkschaft in Indien zusammenzusetzen.
Die Teilnahme an der Generalversammlung der IG Metall in Westmittelfranken bildete den Abschluss des Treffens. Die Generalversammlung verkündete ihre Solidarität für die Arbeit der internationalen Gewerkschaft und diskutierte F-C-Vorgänge sowie ihre Erfahrungen mit Sozialaudits an verschiedenen Standorten.
Das Netzwerk stellte ein gemeinsames Ziel und einen Aktionsplan vor, um seine Arbeit voranzutreiben.
„Der Erfahrungsaustausch und das Gespräch mit dem Management der Firma waren erfolgreich und haben unser gegenseitiges Verständnis über den Stellenwert von Arbeitsrechten weltweit bereichert. Unsere Solidarität wird so von Arbeiter zu Arbeiter auf das nächste Level gebracht“, so Bern Hager, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats und IG-Metall-Gewerkschaftsvertreter für Faber-Castell in Deutschland.