Hongkong: 11-11 Kampagne macht Bauunternehmen Leighton Asia für Arbeitsunfälle verantwortlich

13 November 2017 03:25

 

Am 11. November 2017 führte die Bauarbeitergewerkschaft CSWGU eine gemeinsam mit dem Verband der Opfer von Arbeitsunfällen (ARIAV) organisierte Kampagne in Hongkong durch, mit der sie Leighton Asia dazu aufforderte, die Verantwortung für Verstöße gegen die Gesundheits- und Sicherheitsrechte von im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmern zu übernehmen. Der Auftakt der Kampagne fand auf einer Leighton-Baustelle in Kowloon Bay in Hongkong statt. Darüber hinaus wurde einem Manager des Unternehmens eine Petition der Gewerkschaft überreicht.

“Der Ruf von Leighton ist aufgrund der zahlreichen Arbeitsunfälle im Unternehmen sowie aufgrund seiner negativen Haltung gegenüber dem Dialog mit den Sozialpartnern inzwischen schon berüchtigt,“ so Apolinar Tolentino, BHI-Regionalvertreter für die Region Asien-Pazifik. „Das Unternehmen wickelt umfangreiche Großaufträge ab, in denen viel Geld ausgegeben wird. Dennoch scheint Leighton immer noch nicht in der Lage zu sein, Arbeitsunfällen auf den Baustellen vorzubeugen. Daher ist es höchste Zeit, aktiv zu werden. Deswegen erhalten die CSWGU und ARIAV unsere vollumfängliche Unterstützung.”Leighton Asia führt in Hongkong mehrere milliardenschwerer Infrastrukturprojekte aus. Dazu gehört der Bau des Passagierterminals der Hong Kong Boundary Crossing Facilities (HKBCF), die Hongkong-Zhuhai-Macau-Brücke, sowie die Grenzstation Liantang/Heung. Innerhalb von Hongkong erweitert Leighton im Rahmen eines Joint Venture mit dem indischen Baukonzern Gammon das U-Bahn- und Schienennetz. Hierzu gehört auch die Schnellzugverbindung Ghuangzhou-Shenzhen-Hongkong. Dieses Projekt hat ein Volumen von HKD 8,9 Milliarden und umfasst auch den 380.000 Quadratmeter großen U-Bahnhof an der West Kowloon Station, dem Endbahnhof der Verbindung.”

Im Rahmen der 11-11-Kampagne wird auf die Arbeitsunfälle aufmerksam gemacht, die sich in den Jahren 2013 und 2016 jeweils am 11. November auf Baustellen von Leighton Asia zugetragen haben. „Die Öffentlichkeit muss über die Arbeitsunfälle mit häufig tödlichem Ausgang informiert werden, die sich bei den Bauarbeiten im Rahmen von Mega-Infrastrukturprojekten in Hongkong ereignen. Unternehmen wie Leighton Asia haben die Sicherheit ihrer Arbeitnehmer über den Gewinn und die angestrebten Fertigstellungstermine zu stellen,“ so Pat Kan Chan, CSWGU-Präsident zum Auftakt der Kampagne.

Am 11. November 2013 wurde ein philippinischer Elektriker bei seiner Arbeit im U-Bahn-Tunnel auf der Pat Heung-Baustelle bewusstlos vorgefunden. Bei diesem Unfall hatte Leighton Asia gegen die Verordnung 509 des Gesetzes für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz verstoßen, da das Unternehmen den Arbeitnehmer allein und ohne jegliche Überwachung an einem gefährlichen Arbeitsplatz eingesetzt hatte. Im Anschluss an den Arbeitsunfall hinderte Leighton Asia die Familie des Opfers daran, den Unfall bei der Arbeitsschutzbehörde zu melden.

Am 11. November 2016 stürzten vier nepalesische Arbeitnehmer von einem 7,6-Meter hohen Gerüst. Dieser Unfall ereignete sich auf der Baustelle, auf der Leighton mit dem Bau der neuen Grenzstation Lin Tong an der Grenze zu China beauftragt ist. Ein Arbeitnehmer verstarb, die übrigen drei Beschäftigten zogen sich schwere Verletzungen zu.

Leighton Asia gehört zur CIMIC-Gruppe (vormals Leighton Holding), an der die deutsche Hochtief AG einen Mehrheitsanteil hält. „Nach den uns vorliegenden Informationen hat die BHI mit Hochtief Deutschland eine Rahmenvereinbarung geschlossen,“ so Kan Chan. „Mit unserer 11-11-Kampagne wollen wir eine größere internationale Unterstützung erreichen, über die Leighton Asia dazu aufgefordert wird, die Verantwortung für diese Arbeitsunfälle zu übernehmen. Zudem rufen wir Leighton Asia zur Aufnahme von Gesprächen mit der CSWGU und der ARIAV auf, damit die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen des Unternehmens in Hongkong verbessert werden.

Leighton Asia gehört zur CIMIC-Gruppe (vormals Leighton Holding), an der die deutsche Hochtief AG einen Mehrheitsanteil hält. „Nach den uns vorliegenden Informationen hat die BHI mit Hochtief Deutschland eine Rahmenvereinbarung geschlossen,“ so Kan Chan. „Mit unserer 11-11-Kampagne wollen wir eine größere internationale Unterstützung erreichen, über die Leighton Asia dazu aufgefordert wird, die Verantwortung für diese Arbeitsunfälle zu übernehmen. Zudem rufen wir Leighton Asia zur Aufnahme von Gesprächen mit der CSWGU und der ARIAV auf, damit die Arbeitsbedingungen auf den Baustellen des Unternehmens in Hongkong verbessert werden.”