Die indische Regierung hat nun im gesamten Land eine Ausgangssperre verhängt, davon sind 1,35 Mrd. Menschen betroffen. Alle Verkehrsmittel, betrieblich oder öffentlich, sind ausgesetzt, der Nahverkehr, die Busverbindungen zwischen den Bundesstaaten, Züge und der Luftverkehr stehen Berichten zufolge still.
Die indische Regierung wie auch die Regierungen der Bundesstaaten wurden völlig überrascht vom plötzlichen Aufbruch tausender Wanderarbeiter in ganz Indien.
Die BHI-Mitgliedsverbände im Land nehmen mit den Arbeitsmigranten Kontakt auf, um ihnen bei der Versorgung mit Nahrungsmitteln und Unterkünften zu helfen. Zudem sprechen die Gewerkschaften mit den Behörden, damit die sichere Rückkehr in die Heimatdörfer der Wanderarbeiter erleichtert werden kann und damit die Regierungshilfen sie auch erreichen. Die Mitgliedsverbände der BHI in den Bundesstaaten Odisha (INBCWF), Bihar (HKMP & CLU), Kerala (KKNTC), Karnataka (KSCWCU), Uttar Pradesh (BNKMU), Rajasthan (RPKNMS) und Gujarat (BMS) setzen sich alle aktiv dafür ein.
In der indischen Hauptstadt Neu-Delhi konnte die DANMU bei der Rückkehr von 1.187 Arbeitsmigranten aus der Bauindustrie in die Bundesstaaten Bihar, Uttar Pradesh, Madhya Pradesh und Rajasthan helfen. Dank des Eingreifens der Gewerkschaft wurden die noch ausstehenden Verpflichtungen der Arbeitnehmer geklärt und sie erhielten den Lohn für 15 Tage im Voraus — es wird natürlich erwartet, dass sie sofort nach dem Ende der Ausgangssperre zurückkehren und wieder für ihre jeweiligen Arbeitgeber arbeiten. Die Gewerkschaft verteilte außerdem Nahrungsmittel an 500 Familien, die in verschiedenen Arbeitersiedlungen leben.
Ein anderer Mitgliedsverband der BHI, die PMLU aus dem Bundesstaat Telangana, hat eine Petition bei der Regierung eingereicht, in der sie zur Unterstützung von 102 Arbeitnehmern mit grundlegender Versorgung aufruft, die im Bundesstaat Maharashtra festsitzen.
Vipul Pandya, der Generalsekretär von Bandhkam Mazdoor Sangathan, sagte, dass die Gewerkschaften zwar die Entscheidung der Regierung unterstützen, die Ausgangssperre im gesamten Land anzuordnen, doch sie verurteilen die Art und Weise, wie mit den Wanderarbeitern umgegangen wird. „Dies zeigt die fehlende Koordinierung zwischen der nationalen Regierung und den Bundesstaaten. Die Regierung hätte sich mit den Arbeitsministerien der Bundesstaaten absprechen müssen, um zu gewährleisten, dass die Arbeitsmigranten sicher in ihre Heimatdörfer zurückkehren können und dass eine angemessene Versorgung (Nahrungsmittel und Unterkunft) gegeben ist.