Die Regierung in Indien verlängert die weltweit umfassendste Covid-19-Ausgangssperre um zwei Wochen, ab dem 4. Mai, da die Anzahl der Covid-19-Fälle im Land weiter steigt. Daraus resultieren eine Reihe von Problemen, insbesondere für Arbeiter in irregulären Beschäftigungsverhältnissen, von denen viele wegen der Konjunkturabschwächung ihre Erwerbsquelle verloren haben.
Um zu helfen hielten die 45 Mitglieder im BHI-Rat der Indischen Mitgliedsverbände (IAC), der Arbeitnehmer aus der Baubranche, der Baumaterialienindustrie und der Forstwirtschaft aus allen großen Bundesstaaten vertritt, landesweite Online-Meetings bzw. -Gespräche ab und benannten eine Reihe von Lücken und Problemen, sowohl auf politischer Ebene als auch bei der Umsetzung der Reaktion der Regierung auf Covid-19. Verschiedene Anliegen und mögliches Handeln wurden für jeden Bundesstaat erfasst und daraufhin wurde eine Liste mit 10 Forderungen zum Wohl der Arbeitnehmer erstellt.
Besagte Liste wurde am 25. April dem indischen Premierminister und dem Arbeitsminister übersandt. Dem IAC zufolge konzentrieren sich die Forderungen sowohl auf Probleme, die während der Ausgangssperre auftreten, als auch solche, die danach entstehen.
Eine der Forderungen des IAC besteht darin, dass die Regierung ihre Pläne aufgeben soll, das indische Arbeitsrecht ohne angemessene Konsultationen mit den Gewerkschaften zu ändern. Die weiteren Forderungen umfassen zum Beispiel kostenfreie Testmöglichkeiten an den Arbeitsstätten und in den Arbeitersiedlungen, die Anerkennung der Beschäftigten im Bereich Strom- und Wasserversorgung als „Covid-19-Krieger“, die einen Anspruch auf Sozialversicherungsleistungen haben sollten, sowie die sichere Rückkehr von Binnenmigranten und externen Migranten nach Hause.
Der IAC-Vorsitzende R.C. Khuntia sagte, die Pandemie und die Verlängerung der Ausgangssperre bedeuten zahlreiche Probleme für die Arbeitnehmer und die Wirtschaft.
„Die BHI-Mitgliedsverbände in Indien arbeiten zusammen und sind entschlossen, die Arbeitnehmerrechte zu verteidigen, indem sowohl das Leben als auch die Existenzgrundlage der Arbeitnehmer während der Pandemie geschützt werden. Der IAC hat bereits eine Liste mit Forderungen an die Regierung übermittelt, und nun wollen wir zusammenarbeiten, damit die von uns vorgebrachten Anliegen behandelt werden.“
Seit Beginn der Krise hat der IAC aktiv den Kontakt zu den Arbeitnehmern gesucht und diese mit den staatlichen Hilfsmaßnahmen in Verbindung gebracht. Gleichzeitig betreibt er Lobbyarbeit bei der Regierung, damit umfassende wirtschaftliche Covid-19-Anreize sowie ein Hilfspaket umgesetzt werden.