Am 9. November einigte sich die namibische BHI-Mitgliedsorganisation MANWU nach langen Verhandlungen mit dem namibischen Verband der Bauindustrie (CIF) auf eine ab 2018 gültige Lohnerhöhung von 5,6 % für die im Bausektor beschäftigten Arbeitnehmer.
Seit dem 1. Januar 2017 beträgt der gesetzlich festgelegte Mindeststundenlohn im Bausektor NAD 16.04 (USD 1.13). Dies war das Ergebnis von zwei umfangreichen Lohnerhöhungen in Folge von jeweils 10 %. So wurde der Stundenlohn für den Zeitraum 2014/15 auf NSD 13.26 (USD 0.93) erhöht. Im Jahr 2016 folgte ein weiterer Anstieg auf NSD 14.59 (USD 1.03). Die Gewerkschaft der Arbeitnehmer aus dem Bau- und Metallsektor MANWU forderte nun eine Erhöhung des Mindestlohns um 13% für den Zeitraum 2017/2018 und einen erneuten Anstieg um 13% für 2018/2019. Das Angebot der Arbeitgeber beschränkte sich allerdings auf lediglich 2,5%.
Auf ihrer Reise zum 7. Kongress der BHI-Mitgliedsorganisation ZCATWU in Harare, Zimbabwe, berichtete die MANWU-Generalsekretärin Justine Jonas-Emvula, dass die Verhandlungen insbesondere für die Arbeitnehmer sehr hart seien. So erklärte sie, dass die Arbeitnehmer aufgrund mangelnder Informationen nicht nachvollziehen können, warum die Bauindustrie sich derzeit in einer Krise befindet.
Weiterhin betonte sie, dass es auch für die Gewerkschaft schwierig sei, mit einem Arbeitgeber Lösungen zu finden, der gleichzeitig versucht, sich aus den Verhandlungen zurückzuziehen. „Dennoch konnten wir durch unser Engagement und unser Verständnis für die Situation sowie nach intensiven Konsultationen und durch Informationsveranstaltungen für unsere Mitglieder zum derzeitigen Dilemma des Bausektors schlussendlich zu einem Konsens gelangen. Die ausgehandelte Lohnerhöhung bezieht sich ausschließlich auf das Jahr 2018. Wir werden mit den Arbeitgebern bald wieder für die kommenden zwei Jahre Verhandlungen aufnehmen,“ so Justine Jonas-Emvula.
MANWU organisiert rund 4.000 in der namibischen Bau- und Metallbranche tätigen Arbeitnehmer