Die FNV-Bouwen en Wonen, der niederländische Mitgliedsverband der BHI, konnte in diesen Tagen ein Abkommen mit den Arbeitgebern im Bausektor schließen, in dem festgelegt ist, wie mit den Risiken am Arbeitsplatz vor dem Hintergrund von Covid-19 umgegangen werden sollte. Zuvor hatte die Gewerkschaft eine Umfrage durchgeführt, im Rahmen derer 1.300 Beschäftigte der Bauindustrie nach ihrer Meinung zum Arbeiten während einer Pandemie gefragt wurden.
Das Abkommen ist das Ergebnis von Verhandlungen mit Arbeitgeberverbänden und dem Ministerium für Wohnungsbau. Es umfasst folgende Punkte:
1. Die Arbeit kann weitergehen, wenn alle Arbeitnehmer dem zustimmen und wenn die notwendigen Schutzmaßnahmen für die Sicherheit und Gesundheit angewendet werden, etwa sichere Beförderung von Gruppen zur Arbeitsstätte und Abstand von 1,5 Metern zwischen Personen.
2. Es muss ein „Corona-Beauftragter“ auf jeder Baustelle ernannt werden, der die Umsetzung des genannten Abkommens durch den Arbeitgeber überwacht.
3. Einrichtung einer Corona-App für Hilfe bei Fragen zur Pandemie, mit aktuellen Informationen für die Arbeitnehmer der Bauindustrie und Beispielen für exemplarische Maßnahmen (Best Practices) beim Covid-19-Risikomanagement. Diese App für Mobilgeräte wird auch als kostenlose Messenger-Plattform zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern genutzt werden.
Bei der FNV-Umfrage sagte ein Drittel der Befragten, dass sie einer Gewerkschaft angehören und sich sicher genug fühlen, um während der Krise weiter zu arbeiten. Ein weiteres Drittel gab die Antwort, dass man sich nicht sicher fühlt, und der Rest war unschlüssig.
Zamaney Menso, der niederländische Regionalvertreter der FNV und Co-Vorsitzender der Ad-Hoc-Arbeitsgruppe OHS/Arbeitsschutz der BHI, sagte, die Gewerkschaft freue sich darüber, dass die Beschäftigten des Bausektors die Initiative ergriffen hätten, um die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlergehen der Erwerbstätigen angesichts der weltweiten Gesundheitskrise zu schützen. Er sagte, man werde die Umsetzung des Abkommens verfolgen und die Arbeitsstätten genau beobachten.
Weitere Informationen hier: FNV zu COVID-19