Die Regierung von Südafrika plant, die Wirtschaft langsam wieder anlaufen zu lassen, wie Präsident Cyril Ramaphosa am 23. April angekündigt hat. Das Land hat fünf Wochen lang eine der strengsten Ausgangssperren weltweit gehabt, mit der die Regierung versucht hat, die Ausbreitung des Coronavirus im Land zu bekämpfen. In Südafrika gibt es etwa 4.793 an dem Virus Erkrankte und 90 Todesfälle.
Ab dem 1. Mai 2020 werden die Ausgangsbeschränkungen gelockert und geschätzte anderthalb Millionen Erwerbstätige werden wieder arbeiten. So werden etwa die Forstwirtschaft und verwandte Dienstleistungen den Betrieb wieder aufnehmen, während in der Baubranche und verwandten Dienstleistungen, Straßen- und Brückenprojekten und anderen öffentlichen Bauprojekten kritische Wartungsarbeiten und Reparaturen beginnen werden. Es müssen jedoch zu jedem Zeitpunkt die Covid-19-Verhaltensregeln zu Sicherheit und Gesundheit befolgt werden. So müssen etwa Abstand zu anderen Menschen gewahrt bleiben, Hygienemaßnahmen beachtet und angemessene persönliche Schutzausrüstung verwendet werden, wie das nationale Gesundheitsministerium festgelegt hat.
Die Gewerkschaften unterstützen die Maßnahmen, die vorsehen, dass an den Arbeitsstätten Covid-19-Risikobewertungen erstellt werden, entsprechende Pläne vorliegen und Schulungen bzw. Informationsveranstaltungen für Arbeitnehmer zu Covid-19 durchgeführt werden müssen. Hierbei muss auch bedacht werden, wer die gefährdeten Arbeitnehmer sind und wie sie geschützt werden sollen, wie tägliche Gesundheits-Checks stattfinden können und was für Arbeitnehmer vorgesehen ist, die krank werden. Vorbeugende Maßnahmen sind zum Beispiel die Bereitstellung von Handdesinfektionsmittel und Schutzmasken, die Reinigung von gemeinsam genutztem Werkzeug und Oberflächen an der Arbeitsstätte, gute Durchlüftung, sichere Beförderung, die Einrichtung eines Schichtsystems und die Kontrolle der Kantinen.
Die NUM hat ihre Position zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit noch einmal bekräftigt, da nun einige Arbeitnehmer zur Arbeit zurückkehren sollen. „Die Stärke der NUM besteht darin, für ihre Mitglieder zu gewährleisten, dass diese vor Gefahren für die Sicherheit und Gesundheit geschützt sind. Wo das Unternehmen dem nicht nachkommt, muss es eine angemessene Entschädigung vorsehen“, so NUM-Generalsekretär David Kolekile Sipunzi.
Die NUM führt Gespräche mit dem Verhandlungsrat, um Firmen zu helfen, die Anspruch auf staatliche Unterstützung haben, um während der Ausgangssperre weiterhin die Löhne zahlen zu können. Die meisten der Unternehmen, die nicht anspruchsberechtigt sind, erwarten von ihren Beschäftigten, dass sie den Jahresurlaub jetzt nehmen und dadurch einen Beitrag leisten; dies reicht allerdings nicht aus, um auch die verlängerte Ausgangssperre abzudecken, und es ist möglich, dass manche Arbeitgeber Ende April keine Löhne zahlen.