Am 10. und 11. November 2019 fand in Chișinău, Moldawien, die erste paneuropäische Organisationsakademie statt, bei der sich junge Organisatoren aus Kroatien, Mazedonien, der Ukraine, Russland, Moldawien und Irland trafen, um bewährte Praktiken bei der Organisation auszutauschen. Zudem wurde vereinbart, ein Organisationstoolkit zu entwickeln.
In den letzten zwei Jahrzehnten haben die Gewerkschaften in Osteuropa einen tiefgreifenden Wandel durchlaufen, um ihren Platz im neuen Arbeitsmarktsystem zu finden. Als Folge der Transformation erlebten viele Gewerkschaften in der Region einen dramatischen Mitgliederverlust. Dies ist auf die Privatisierung von öffentlichen Unternehmen zurückzuführen, in denen die Gewerkschaften viele Mitglieder hatten. Sie konnten ihre Mitglieder nicht zurückgewinnen, da sich die Unternehmen weigerten, die Gewerkschaften anzuerkennen.
Um diese Herausforderungen zu bewältigen, starteten die Gewerkschaften offensive Organisationskampagnen, die in der Organisationsakademie von jungen Organisatoren präsentiert wurden. Diese Fallbeispiele zeigten, wie Strategien und Taktiken bei der Kontaktaufnahme mit Arbeitnehmern/innen in nationalen und multinationalen Unternehmen organisiert wurden und wie die Zielgruppe von jungen Arbeitnehmer/innen, Berufsgruppen und Arbeitnehmer/innen in ganzen Sektoren anvisiert wurde.
“Es war wichtig, die erfolgreiche Organisationsbeispiele hervorzuheben, damit Gewerkschaften davon lernen können. Auf dieser Grundlage können wir ein Organisationstoolkit entwickeln, das den Gewerkschaften als praktischer Leitfaden dient, um ihre Organisationskapazitäten zu erhöhen und den Rückgang der Mitgliedschaften zu stoppen“, so Coen van der Veer, BHI-Regionalvertreter in Europa.