Peru: Informell Beschäftigte leiden unter Ausgangssperre

14 April 2020 13:55

  

(Photo: PeruRetail.com)

Die Ausgangssperre in Peru besteht seit dem 16. März und ist bis zum 26. April verlängert worden; angesichts dieser Situation gehören die meisten der 12 Millionen informell Beschäftigten zur gefährdeten Gruppe, da es für sie keine Unterstützung von staatlicher Seite gibt.  

„Das Problem besteht darin, dass die Arbeitnehmer in irregulären Beschäftigungsverhältnissen jeden Tag Ressourcen zum Überleben brauchen. Diese Menschen können nicht einfach aufhören zu arbeiten und zuhause bleiben, auch wenn das bedeutet, dass sich mehr Menschen anstecken“, so Luis Garcia, der stellvertretende Generalsekretär von SITRAFAPESA. 

Die von den BHI-Mitgliedsverbänden in Peru vertretenen Arbeitnehmer sagten, dass gegenwärtig nur ungefähr 5 Mio. Beschäftigten eine Arbeit und Einkommenssicherheit haben. Diejenigen, die von den Tarifabkommen in der Bau- und Baumaterialienbranche sowie den Abkommen auf Betriebsebene abgedeckt sind, sollen sichere Arbeitsplätze und volle Lohnzahlung haben, heißt es. Die Gewerkschaften SITRAFAPESA, SITRACESANLO, FETRACEPPE und SUTFACAP berichteten einstimmig, dass sie erfolgreich die vorübergehende Einstellung der Arbeit verhandeln konnten, während die Arbeitnehmerrechte und Sozialleistungen für ihre Mitglieder im Rahmen der Tarifverträge bestehen bleiben. 

Die informell Beschäftigten in der Baubranche stehen jedoch wesentlich schlechter da; die meisten von ihnen sind entlassen worden und während der Ausgangssperre ohne Einkommen. Die BHI-Mitgliedsverbände berichten, dass der FTCCP (Verband der Arbeitnehmer in der Bauindustrie) aktuell mit der Arbeitgeberkammer (CAPECO) in Verhandlungen steht, damit jeder Bauarbeiter, dem gekündigt wurde, eine finanzielle Unterstützung in Höhe von PEN 380 erhält, das sind etwa USD 100.