Russland: Start der Kampagne für menschenwürdige Arbeit für Wald- und Forstarbeiter

19 September 2019 10:12

Am 10. September 2019 startete der Russische Holzarbeiterverband (RTWU) eine fünfstufige nationale Kampagne für menschenwürdige Arbeit im Forstsektor. Dazu zählen angemessene Löhne, menschenwürdige Arbeitsbedingungen, ein effizienter sozialer Dialog, faire Leistungen zur Altersvorsorge sowie eine formelle Berufs- und Weiterbildung für junge Forstarbeiter.

Die Forstarbeiter in Russland stehen vor enormen Herausforderungen im Zusammenhang mit dem Lohnniveau, den Sozialleistungen und ihren Arbeitsbedingungen. 

In Russland gehört die Forstwirtschaft dem öffentlichen Sektor an. Bereits seit Jahrzehnten drängt die RTWU die russische Regierung dazu, geeignete Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in diesem Sektor zu ergreifen. Trotz aller Bemühungen ist die Regierung bislang nicht auf die Vorschläge der Gewerkschaft eingegangen. Die Situation hat sich inzwischen sogar verschlechtert.

Im Mai 2019 habe ich als Delegierter der Arbeitnehmervertretung an der Sektorentagung der ILO zur Förderung menschenwürdiger Arbeit und der Sicherheit und Gesundheit der Arbeitsplätze in der Forstwirtschaft teilgenommen. Dies war eine einzigartige Gelegenheit, sich auf internationaler Ebene für die Erarbeitung von Empfehlungen zur Verbesserung der weltweiten Situation in der Forstwirtschaft zu engagieren. Außerdem hatte ich so die Möglichkeit, die Situation des russischen Forstwirtschaftssektors aus einer globalen Perspektive zu bewerten“, erklärte RTWU-Präsident Denis Schurawlew. 

So betonte er: „Wir können nicht länger darauf warten, dass die russische Regierung auf gewerkschaftliche Forderungen zur Verbesserung der Situation in der Forstwirtschaft reagiert. Wir haben eine klare Vorstellung davon, was in diesem Sektor geändert werden soll. Jetzt müssen wir unserer Stimme Gehör verschaffen. Deshalb haben wir nun die Kampagne zur Förderung menschenwürdiger Arbeit in der Forstwirtschaft ins Leben gerufen."

Die Kampagne wurde über die traditionellen Kommunikationskanäle der Gewerkschaft sowie in den sozialen Medien lanciert. So wurde ein umfassender Arbeitsplan erarbeitet, in dem die Aktivitäten auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene sowie entsprechende Maßnahmen zur Mobilisierung der Arbeitnehmer definiert werden. Die Gewerkschaft hofft, dass über die Kampagne bis Ende des Jahres erste konkrete Ergebnisse erzielt werden. Die Kampagne zielt insbesondere auf die Unterzeichnung einer Petition der Forstarbeiter ab, die dann der russischen Regierung vorgelegt werden soll. Am 7. Oktober, dem Welttag für menschenwürdige Arbeit, findet eine gemeinsame Aktion unter dem Motto der Kampagne statt. Zudem bereitet sich die Gewerkschaft auf die Neuverhandlung der sektoralen Tarifvereinbarung vor. Die RTWU hat Kampagnenmaterial mit einem Video und einem speziellen Kampagnenlogo erstellt.  

„Bei unserer Kampagne für menschenwürdige Arbeit für Forstarbeiter zählen wir auf die Unterstützung der gesamten Gewerkschaftsgemeinschaft in Russland. Sämtliche Probleme in der Forstwirtschaft sind langfristige Probleme, die wir nur durch gemeinsame Anstrengungen zum Besseren wenden können", schloss Denis Schurawlew."