Singapur: Gewerkschaften weiten Unterstützung bei Unterkünften für Arbeitsmigranten aus

24 April 2020 09:29

Der SNTUC und das Zentrum für Arbeitsmigranten (MWC) haben ihre gemeinsamen Bemühungen verstärkt, die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen, insbesondere unter den Arbeitsmigranten und denjenigen Beschäftigten, die in Gemeinschaftsunterkünften leben.  

Die Schutzmaßnahmen werden bereits umgesetzt und das MWC unterstützt die übergreifende Taskforce aus mehreren Institutionen/Akteuren dabei, die Wanderarbeiter und Betreiber von Unterkünften zu unterstützen. Das Netzwerk der MWC-Basis, das etwa 5.000 Freiwillige unter den Arbeitsmigranten umfasst, die in großen multifunktionalen Unterkünften leben, wurde dazu genutzt, die Taskforce zeitnah über die jeweilige Lage vor Ort zu informieren, so dass Anliegen und Probleme schnell angegangen werden können.

Weitere Hilfsmaßnahmen umfassen die Information bzw. Schulung von Wanderarbeitern zu Covid-19 und Vorsichtsmaßnahmen; die Suche nach und temporäre Unterbringung von gestrandeten Arbeitern mit Arbeitserlaubnis aus Malaysia; die Verteilung von notwendigen Ressourcen wie Masken, Handdesinfektionsmitteln und Drogerieartikeln sowie ein Fundraising, um Gelder für die Unterstützung der betroffenen Arbeitsmigranten zu sammeln.  

Außerdem trafen sich Freiwillige aus allen Bereichen des NTUC und der Mitgliedsgewerkschaften und -verbände des NTUC, um 370.000 Flaschen Handdesinfektionsmittel zu mischen, abzufüllen und zu verpacken, die an Wanderarbeiter verteilt werden sollen. Diese Aktion fand in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Temasek-Stiftung statt.

Das MWC hat seine Bemühungen darauf konzentriert, den betroffenen Arbeitsmigranten zu helfen, die in den kleineren Unterkünften und den zu Schlafgelegenheiten umgewandelten Fabriken leben, hilft aber auch weiterhin der Regierung bei der Unterstützung derjenigen Arbeiter in den großen, multifunktionalen Unterkünften. Im Vergleich mit den großen Unterkünften mangelt es den zu Unterkünften umgewandelten Fabrikgebäuden meist an Ressourcen, um angemessene Schutzmaßnahmen umzusetzen. Angesichts der dringenderen Notwendigkeiten wird das MWC seine Ressourcen und Hilfe nun zuerst auf die Arbeitsmigranten in diesen Unterkünften lenken und dabei diejenigen Unterbringungen priorisieren, in denen es bestätigte Covid-19-Fälle geben könnte. Im Rahmen der nächsten Verteilaktion wird das MWC jedem Arbeitnehmer zwei wiederverwendbare Masken, zwei Einmal-Masken, eine Flasche mit 500 ml Handdesinfektionsmittel, eine Seife für den Körper und eine für die Wäsche geben.  

SNTUC-Generalsekretär Ng Chee Meng hatte letzte Woche das MWC besucht und mitgeholfen, die in den dortigen Erholungsräumen organisierte erste Ladung an Notfallpaketen auszuteilen. Er sprach außerdem den Betreibern der Unterkünfte seine Anerkennung für ihre harte Arbeit in dieser kritischen Zeit aus und ermutigte sie, weiterzumachen, da das MWC sie bei der Unterstützung der Arbeitsmigranten nicht alleine lassen wird. Die vom MWC gespendeten Hilfspakete gehen an rund 120.000 Arbeitsmigranten, die in umgewandelten ehemaligen Fabrikgebäuden untergebracht sind.  

Das MWC arbeitet zudem mit der AGWO (etwa: Bündnis für die Kontaktaufnahme mit Gastarbeitern) zusammen, um denjenigen Arbeitnehmern Nahrungsmittel zur Verfügung zu stellen, die während dieser Zeitspanne nicht für ihre drei Mahlzeiten am Tag sorgen können. Dank dieser Partnerschaft konnten zwischen dem 10. und 20. April 2020 über 88.000 Notfallmahlzeiten an etwa 9.000 Arbeiter verteilt werden.