Südkorea: Gewerkschaften wollen Lohnsicherung für Arbeitnehmer, jetzt da Covid-19 „unter Kontrolle“ gebracht wird

03 April 2020 10:38


Die KFCITU setzt sich aktiv dafür ein, dass die Arbeitnehmer auf mehreren Baustellen, die aufgrund der Corona-Krise geschlossen waren, ihren vollen Lohn erhalten, insbesondere diejenigen, die nur Tagesverträge haben. Die meisten Bauprojekte liefen zwar ohne nennenswerte Stilllegung weiter, doch etwa zehn Baustellen mussten einige Tage lang schließen.  

Photo: KFCITU President Jang Ok-Ji

„Soweit wir wissen, gab es infolge von Covid-19 keine Arbeitsplatzverluste. Doch die begrenzte Verfügbarkeit von Baumaterialien schafft Probleme. Wir erwarten, dass die Branche schrumpfen wird und es somit in Zukunft weniger Arbeitsplätze gibt“, so der derzeit inhaftierte Vorsitzende der KFCITU, Jang Ok-Ji.  

„Wir haben größere Gewerkschaftsveranstaltungen und Toolbox-Meetings abgesagt. Zudem haben wir für unsere Kantinen bestimmte Zeitvorgaben eingerichtet, um den Kontakt mit den anderen Kollegen zu minimieren“, fügte Jang hinzu.

Die Anzahl der Fälle liegt bei knapp unter 10.000 und steigt weiter, doch Südkorea ist eines der wenigen Länder, die erfolgreich ein Abflachen der Covid-19-Kurve erreicht haben, ohne dass eine Ausgangssperre verhängt wurde; die Tätigkeiten im Bausektor wurden nur minimal unterbrochen.

Wie berichtet wird, begann die Infektionsrate in Südkorea relativ langsam; zwischen dem 19. Januar und dem 18. Februar gab es nur 30 registrierte Fälle. Doch zehn Tage später war die Zahl auf 2.300 gestiegen. Im März wurden unverzüglich radikale Testabläufe eingeführt, so dass man 20.000 Tests am Tag durchführen konnte.  

Jang: „Wir möchten unsere Solidarität mit allen Arbeitnehmern weltweit bekunden. Wir rufen sie dazu auf, die notwendigen Schritte zu ergreifen, um Hygienemaßnahmen und kontaktarmen Umgang („social distancing“) zu befolgen, um sich zu schützen.“