Türkei: Gewerkschaft stellt Tod eines Großteils von 11 Millionen Bäumen fest

01 February 2020 14:37


 

TARIM ORMAN-IS führte eine Feldforschung durch, bei der festgestellt wurde, dass bis zu 90 Prozent der Millionen Setzlinge, die im Rahmen der rekordverdächtigen Baumpflanzkampagne der Regierung am 11. November 2019 in der Türkei gepflanzt wurden, gestorben sind.

Die türkische Regierung erklärte den 11. November zum nationalen Tag der Aufforstung, der jährlich begangen werden soll, und kündigte eine landesweite Baumpflanzkampagne an, bei der Gruppen von Menschen in verschiedenen Städten an einem Tag 11 Millionen Setzlinge für eine grünere Türkei pflanzen sollten. Um die Ergebnisse der Kampagne zu untersuchen, führte TARIM ORMAN-IS sechs Besuche vor Ort durch. Zuvor hatte TARIM ORMAN-IS Regierungsbeamte gewarnt, dass die Durchführung eines solchen Pflanzprojekts im November ein großer Fehler wäre, da es der falsche Zeitpunkt dafür sei. Die Untersuchung der Gewerkschaft ergab – wie vorhergesagt –, dass aufgrund von Wassermangel nur 10 Prozent der Setzlinge überlebt hatten.

Sukru Durmus, Präsident von TARIM ORMAN-IS, informierte die türkischen Medien. Die Berichterstattung erzeugte eine große öffentliche Aufmerksamkeit und reges Interesse, z. B. beim Guardian” und der “Deutsche Welle”.

Durmus erklärte: „Obwohl das Ministerium für Forst- und Landwirtschaft behauptete, dass 95 Prozent der Setzlinge überlebt hätten, haben wir eindeutig gezeigt, dass 90 Prozent von ihnen gestorben sind. Die Pflanzkampagne wurde zum falschen Zeitpunkt und unter Missachtung der fehlenden Niederschläge und der winterlichen Bedingungen durchgeführt. Wir sind der Meinung, dass die Experten des Ministeriums für das Scheitern verantwortlich sind. Sie haben die Regierung falsch informiert und in die Irre geführt, indem sie nicht deutlich gemacht haben, dass das Pflanzen im November ein sehr riskantes Vorhaben ist und nur wenig Aussicht auf Erfolg hat.“

Die Gewerkschaft wird die Situation weiter untersuchen.