Die in den Wäldern der Türkei beschäftigten Forstarbeiterinnen verfügen über keinerlei Schutzausrüstung oder Schutzkleidung.
Der Präsident der türkischen Forstarbeitergewerkschaft TARIM ORMAN-IS, Sukru Durmus, stattete den in verschiedenen Waldgebieten an der türkischen Mittelmeerküste unter unmenschlichen Bedingungen beschäftigten Forstarbeiterinnen einen Besuch ab. Im Anschluss daran brachte er seine Besorgnis über die gefährlichen Arbeitsbedingungen der dort Beschäftigten zum Ausdruck.
Die in den Wäldern beschäftigten Frauen arbeiten unter sehr schlechten, inhumanen und unsicheren Bedingungen. Sie verfügen sie über keinerlei persönliche Schutzausrüstung und Schutzkleidung. Sie sind in den Waldgebieten in Plastikzelten ohne sanitäre Anlagen untergebracht. Sie arbeiten täglich zwölf bis dreizehn Stunden und müssen für einen Tageslohn von umgerechnet weniger als 12 USD schwere Baumstämme und Fällholz transportieren. Da sie sich darüber hinaus auch um die Betreuung ihrer Kinder sowie um ihre Familien zu kümmern haben, sind sie einer doppelten Belastung ausgesetzt.
Am Internationalen Frauentag schenkte die Gewerkschaft den Problemen dieser Frauen Gehör und stellte die Bedeutung dieses Tages heraus. Im Zentrum der Gespräche standen insbesondere die prekären Arbeitsbedingungen der Frauen. Abschließend wurde festgehalten, dass sich die Gewerkschaft dringend für menschenwürdige Arbeitsbedingungen für alle einsetzen sollte.
Der Gewerkschaftsvorsitzende Sukru Durmus besuchte auch die Sapadere-Schlucht, ein in der Nähe von Alanya gelegenes Waldgebiet, in dem im vergangenen Jahr ein Brand ausgebrochen war. Dort konnte sich Durmus ein Bild von der aktuellen Lage vor Ort machen.
Trotz zahlreicher Warnungen der Gewerkschaft arbeiten die Arbeitnehmer vor Ort nach wie vor ohne entsprechende Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen.
Sukru Durmus, erklärte: „Nahezu alle dort beschäftigten Arbeitnehmer verfügen über keinerlei soziale Absicherung. Viele von ihnen sind nicht registrierte Arbeitsmigranten aus Afghanistan, Georgien, Irak oder Syrien. Diese Arbeitnehmer haben keine Arbeitserlaubnis und verfügen folglich nicht über die Möglichkeit, im Falle von ausstehenden Löhnen oder für Entschädigungsleistungen nach Arbeitsunfällen auf Rechtsmittel zurückzugreifen.”
Weiter betonte Durmus: „Es ist nicht hinnehmbar, dass die Generaldirektion für Forstwirtschaft weiterhin Ausschreibungen umgeht und direkte Verträge mit Unternehmen eingeht, die jeglicher verbindlicher Bestimmungen entbehren.”
Die Gewerkschaft wird sich im Rahmen ihrer Kampagnen weiterhin für menschenwürdige Arbeitsbedingungen einsetzen.
Die türkische Gewerkschaft TARIM ORMAN-IS vertritt im öffentlichen Dienst beschäftigte Arbeitnehmer in den Sektoren Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Umwelt.