Einer der BHI-Mitgliedsverbände in den USA konnte einen Sieg verzeichnen, als die nationale Behörde für Arbeitsbeziehungen (National Labour Relation Board, NLRB) zugunsten derjenigen Gewerkschaftsmitglieder entschied, die als Reaktion auf die am 6. Mai 2019 registrierte Gewerkschaftsanmeldung entlassen worden waren, die etwa 115 Beschäftigte in der Produktion und Gebäudeinstandhaltung des Unternehmens als Gewerkschaftsmitglieder umfasst.
Im Juni 2019 brachte die District Lodge 65 der IAM mehrere Beschwerden wegen unfairer Praktiken gegen die Firma Cascades Containerboard Packaging-Niagara vor; das Unternehmen hatte sich unter anderem geweigert, mit den Arbeitnehmern in Tarifverhandlungen zu treten, hatte unrechtmäßig Mitarbeiter entlassen und für reguläre Tätigkeiten auf Subunternehmer zurückgegriffen.
Nachdem sie sich gewerkschaftlich organisiert hatten, so die Beschäftigten, habe das Unternehmen sich geweigert, die Monatsberichte zu verteilen und hatte die Gewinnbeteiligungszahlungen reduziert.
Die Fälle kamen im Dezember 2019 vor Gericht; in allen Fällen entschied der Richter, dass das Unternehmen das nationale Gesetz über Arbeitsbeziehungen verletzt habe. Das Urteil fiel zugunsten der gewerkschaftlichen Organisierung und Tarifverhandlungen aus, und damit gegen gewerkschaftsfeindliche Entlassungen und Maßnahmen für Fremdvergabe. Ebenso wurde entschieden, dass die Gewinnbeteiligungszahlungen des Unternehmens an Gewerkschafter nicht auf eine Art und Weise gesenkt bzw. verändert werden dürfen, die ihren Interessen schadet, und dass die monatlichen Informationen über den Unternehmensgewinn den Arbeitnehmern zugänglich gemacht werden müssen.
Die Beschäftigten werden zudem für Einkommensverluste, nachteilige steuerliche Auswirkungen und sonstige Verluste entschädigt, die als Folge der zweiwöchigen Entlassung, der Fremdvergabe von Hausmeisterdiensten, dem Abbrechen von Verhandlungen und dem unrechtmäßigen Senken der Gewinnbeteiligungszahlungen entstanden sind. Außerdem werden ausstehende Zahlungen rückwirkend geleistet, denn das Unternehmen muss einen korrigierten Bericht bei der Sozialversicherungsbehörde einreichen.
Mike Rose, der Leiter des Bereichs Holz bei der Gewerkschaft IAM begrüßt die Entscheidung des Verwaltungsrichters. „Dieses Handeln spiegelt typische gewerkschaftsfeindliche Taktiken wider, nicht Tarifverhandlungen nach den Geboten von Treu und Glauben. Wir sind froh, dass das Unternehmen für schuldig befunden und für unsere Mitglieder die Gerechtigkeit wiederhergestellt wurde. Jetzt rufen wir das Management dazu auf, in Zukunft weitere unfaire Beschäftigungspraktiken zu unterlassen und mit der Gewerkschaft ernsthafte Verhandlungen einzugehen, damit die Arbeitsbedingungen für die Arbeitnehmer verbessert werden, um so die Produktivität und Gewinne zu erhöhen.“