Reinstate the “Murphy 4!”-BWI

Die Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI), die 12 Millionen Arbeitnehmer auf der ganzen Welt vertritt, bringt ihre volle Unterstützung und Solidarität für die vier Gewerkschafter von Unite zum Ausdruck, die ihre Arbeitsplätze bei Murphy International verloren haben, einem Unternehmen, das zur riesigen Murphy Group gehört. Dieser Konzern ist in ganz Irland, dem Vereinigten Königreich und Kanada tätig.  


Die als die „Murphy-4“ bekannt gewordenen Gewerkschafter waren im Rusal-Aluminiumoxidwerk in Aughinish (Limerick) für Murphy International tätig. Unter ihnen war auch ein Shop Steward (Vertrauensmann im Betrieb) von Unite. Alle vier sind Arbeiter, die als Schlosser und Schweißer insgesamt 50 Jahre loyal beim Unternehmen tätig waren. Der Gewerkschaft Unite zufolge wurden sie nur deswegen entlassen, weil sie am 6. August 2022 eine Versammlung einberufen hatten, um darüber zu sprechen, dass Murphy International die nationalen Reisekostenvereinbarungen für seine Arbeitnehmer anerkennen sollte. Ursprünglich waren 14 Beschäftigte suspendiert worden, doch nur diejenigen, die am engsten mit der Gewerkschaft in Verbindung standen, erhielten ihre Kündigung.  


„Wir sind zutiefst bestürzt über diesen Angriff auf die Gewerkschaftsrechte, insbesondere das Recht auf Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, und erklären unsere Solidarität mit Unite. Die „Murphy-4“ wurden bestraft, nur weil sie ein Meeting einberufen hatten, um darüber zu diskutieren, wie sie als dauerhaft Beschäftigte des Unternehmens ihre gesetzlichen Rechte am besten weiterbringen können. Ganz offensichtlich handelt es sich hier um einen Versuch, die Beschäftigten einzuschüchtern, damit sie sich nicht für ihre Rechte einsetzen, und die Gewerkschaft im Betrieb loszuwerden. Das ist inakzeptabel. Wir fordern die sofortige Wiedereinstellung dieser vier Arbeitnehmer. Außerdem fordern wir die irische Regierung auf, alle erforderlichen Schritte zu ergreifen, damit dies geschieht“, so BHI-Generalsekretär Ambet Yuson.  


Unite sagte, die Entlassung der Murphy-4 sei die Rache dafür, dass die Gewerkschaft 2013 erfolgreich Arbeitskampfmaßnahmen geführt hatte, die dazu führten, dass Murphy International nationale Lohnvereinbarungen respektieren musste. Bei diesen Arbeitskampfmaßnahmen war der gewählte Shop Steward im Betrieb federführend gewesen, einer der Murphy-4.  


Murphy International Limited ist die irische Tochterfirma von J. Murphy & Sons (Murphy Group), einem Ingenieur- und Bauunternehmen im Besitz der Familie Murphy mit Hauptsitz in London. Der Konzern führt Bauprojekte und Ingenieursdienstleistungen für verschiedene Branchen durch, unter anderem Transport/Verkehr, Strom, Wasser, Öl und Gas sowie die Bauindustrie.  


Im Jahr 2021 stand die Murphy Group auf der Shortlist als Bieter für ein 2,3 Milliarden schweres Bauprojekt: Über das Bouygues Murphy Joint Venture (BMJV): Bouygues Travaux Publics and J. Murphy & Sons, mit Unterstützung von Mott McDonald und Ove Arup and Partners hatte man sich um das Tunnelprojekt Lower Thames Crossing beworben, das quer unter der Themse entlangführen soll.


Als Reaktion darauf wandte sich Unite am 5. Mai 2023 mit einem Schreiben an Jean-Philippe, den stellvertretenden CEO von Bouygues Construction, um auf die Entlassung der vier Gewerkschafter durch Murphy International Ltd. hinzuweisen und seinen Einfluss zu nutzen, im Rahmen des Joint Venture Bouygues/Murphy die Entscheidungsträger von Murphy International aufzufordern, sich mit Unite an einen Tisch zu setzen, um über den Fall zu sprechen. Unite erklärte weiterhin, dass die Gewerkschaft auch Abgeordnete des britischen Parlaments in Westminster involviert hat, um eine Lösung für diese Angelegenheit zu finden.