Schwedische Gewerkschaft drängt FSC auf Zertifizierungsstopp für exportierte birmanische Baustoffe
Die GS Facket, die schwedische Gewerkschaft für die Druck-, Holz- und Forstwirtschaft, hat den Weltforstrat (FSC) dazu aufgerufen, keine Zertifizierungen mehr für Rohmaterialien auszustellen, die von der Militärjunta in Myanmar exportiert werden.
In einem offenen Brief an den FSC-Generaldirektor Kim Carstensen riefen der Vorsitzende der GS, Per-Olof Sjöö, und die stellvertretende Vorsitzende Madelene Engman, die außerdem Vorstandsmitglied im FS-Schweden ist, den FSC dazu auf, Myanmar aufgrund seiner Verstöße gegen Menschenrechte als „Hochrisikoland“ einzustufen und keine Rohmaterialien mehr zu zertifizieren, die aus diesem Land stammen.
Der FSC ist eine internationale, nicht-kommerzielle Organisation mehrerer Interessensvertreter, die 1993 gegründet wurde und weltweit die verantwortungsbewusste Bewirtschaftung der Wälder fördert.
Wie die GS Facket sagte, kann aufgrund der abnehmenden Qualität der Regierungsführung in Myanmar nicht mehr garantiert werden, dass die exportierten Rohmaterialien nach wie vor den Anforderungen des Zertifizierungssystems entsprechen. Die Gewerkschaft rief angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen im Land zu einer neuen Risikoeinschätzung von Myanmar auf.
„In diesem Fall muss der FSC beispielhaft vorangehen. Myanmar hat die Grenzen akzeptablen Verhaltens überschritten“, so heißt es in dem Schreiben der GS.
Bereits im März hatte die Europäische Kommission Sanktionen gegen Unternehmen in Myanmar verhängt, die in der Holzindustrie tätig sind und deren Eigentümer das Militär ist. Die Kommission wurde aktiv, nachdem die BHI und die EFBH ein Schreiben an Handelskommissar Valdis Dombrovskis gerichtet hatten, in dem sie ihre Sorge darüber zum Ausdruck brachten, dass der Holzhandel in Myanmar beträchtliche finanzielle Unterstützung für die Militärjunta bedeutet. Es hieß, die Kommission würde die gesamte europäische Entwicklungshilfe für die Reformprogramme der birmanischen Regierung zurückhalten. Ebenso wurden alle Handlungen, die als Legitimierung des Militärputsches gesehen werden könnten, von der Kommission ausgesetzt.
Währenddessen hat das Programm für die Anerkennung von Waldzertifizierungssystemen (PEFC) im Februar eine Stellungnahme veröffentlicht, in der es seine schwerwiegenden Bedenken angesichts der politischen Unruhen in Myanmar zum Ausdruck gebracht hatte. Das PEFC holte bei der nationalen Mitgliedsorganisation vor Ort, dem Myanmar Forest Certification Committee (MFCC), Auskunft darüber ein, ob die Arbeitnehmer- und Gewerkschaftsrechte verletzt werden.