Schweiz zeigt sich orange im Vorfeld der Volksabstimmung über „verantwortungsvolle Unternehmen“

(Photo: swissinfo.ch / Keystone / Samuel Schalch) 


In vielen Teilen der Schweiz sind im Vorfeld der Volksabstimmung am 29. November orangefarbene Flaggen und Banner zu sehen – die Bürger stimmen über einen Antrag ab, Schweizer Unternehmen für ihre Geschäftstätigkeiten im Ausland zur Verantwortung zu ziehen, wenn sie dabei Menschenrechte und Arbeitnehmerrechte verletzen oder der Umwelt schaden.

Mit der „Konzernverantwortungsinitiative“ wollen deren Befürworter Unternehmen aus der Schweiz dazu verpflichten, dass sie entlang ihrer globalen Lieferketten für Rechtsverletzungen und Umweltvergehen die Verantwortung übernehmen. Gewerkschafter, Menschenrechtsverteidiger und Umweltaktivisten bestehen darauf, dass Schweizer Firmen die Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte achten müssen, die 2011 von den Vereinten Nationen verabschiedet wurden.  

Wenn die Initiative mit „Ja“ angenommen wird, werden alle Unternehmen mit Sitz in der Schweiz ihre Geschäftstätigkeiten überprüfen und Risiken für die Umwelt und die Menschen offenlegen müssen, insbesondere für Arbeitnehmer, und zu Maßnahmen verpflichtet sein, die in ihren regelmäßigen Berichten an die Behörden dargelegt werden.

Berichten zufolge haben die Befürworter eine gute Chance, dass die Initiative angenommen wird, trotz einer starken Opposition aus Zentralregierung und Parlament.    

Als Zeichen ihrer Unterstützung wird die BHI am 25. November das sechste Webinar ihrer Reihe „Stimmen der Arbeitnehmer“ organisieren, in dem es um multinationale Unternehmen (MNU) und deren Verantwortung und Rechenschaftspflichten bei der Achtung von Menschen- und Arbeitnehmerrechten geht.  

Unter dem Titel „MNU-Netzwerke der Gewerkschaften gegen die Macht der Konzerne“ wird das Verhalten von MNU inmitten der Corona-Pandemie umfassend besprochen, es findet ein Erfahrungsaustausch von Gewerkschaften statt, die bei MNU gewerkschaftliche Aufbauarbeit leisten und es werden Strategien diskutiert, wie Unternehmen besser zur Rechenschaft gezogen werden können. Ein gesonderter Teil des Webinars wird den BHI-Mitgliedsverbänden die Möglichkeit geben, ihre Solidarität mit den verschiedenen Bestrebungen zum Ausdruck zu bringen, die zur Unterstützung der Konzernverantwortungsinitiative stattfinden.  

Um an dem BHI-Webinar zu MNU teilzunehmen, ist eine Registrierung erforderlich hier..

Weitere Informationen zur Schweizer Konzernverantwortungsinitiative finden sich hier.