Simbabwe: Gewerkschaften üben Druck auf Regierung wegen Asbestverbot aus
Im Rahmen der Bestrebungen, die Kampagne für ein Verbot der Asbestverwendung an Arbeitsstätten weiterzubringen, haben die Mitgliedsgewerkschaften der BHI in Simbabwe am 30. September und 1. Oktober ein zweitägiges Forum mit Vertretern von Regierung und Arbeitgebern abgehalten.
Die 28 Teilnehmer des Forums hatten abweichende Meinungen zu der Forderung nach einem Asbestverbot im Land.
Der Generalsekretär der Gewerkschaft der Bauindustrie und verwandter Branchen in Simbabwe (ZCATWU), Nicholas Mazarura, drängte die Regierung, eine Alternative zu Asbest zu finden; er argumentierte, dass die Verwendung dieses Materials schwerwiegende Risiken für die Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer darstellt. Er sagte außerdem, dass Asbest irgendwann auf der ganzen Welt verboten sein werde.
Die Gruppe der Arbeitgeber war jedoch anderer Meinung. Während sie sich dazu verpflichten, die Beschäftigten vor möglichen mit Asbest zusammenhängenden Krankheiten zu schützen, stellten sie sich gegen ein komplettes Verbot von Asbest. Die Vertreter der nationalen Behörde für soziale Sicherheit (NSSA) unterstützten dies in gewisser Weise und sagten, es liegen nicht genug Informationen über asbestbezogene Krankheiten mit daraus resultierenden Todesfällen vor. Sie forderten weitere Untersuchungen der Gefahren von Asbest.
Die Gewerkschafter verwiesen im Gegenzug darauf, dass die Gesundheitsrisiken bei der Verwendung von Asbest bereits bekannte Fakten seien. Sie sagten, niemand Geringeres als die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) habe die Länder aufgefordert, nationale Programme für die Eliminierung von asbestbezogenen Krankheiten zu erarbeiten und umzusetzen.
Der Vorsitzende des Gewerkschaftskongresses in Simbabwe (ZCTU), Peter Mutasa, schloss sich diesem Statement an. Er wiederholte seine Ansicht, dass es gefährlich ist, Asbest zu verwenden, insbesondere für die Arbeitnehmer, die diesem Material dann ausgesetzt sind. Er stimmte jedoch der Beauftragung von weiteren Untersuchungen zu, wenn dadurch die Regierung bestärkt wird, deutlichere Regularien zu Asbest festzulegen.
Die BHI-Regionalvertreterin Crecentia Mofokeng reagierte ihrerseits mit der Aussage, dass Simbabwe früher einmal der weltweit sechstgrößte Produzent von Asbest gewesen ist und nach wie vor Asbest verwendet, obwohl es überall Studien gibt, die auf die schweren Gesundheitsrisiken verweisen. „Es ist für die Sozialpartner auf nationaler Ebene von großer Bedeutung, dass angemessene Maßnahmen ergriffen werden, die auf ein Totalverbot von Asbest und die Eliminierung von asbestbezogenen Krankheiten hinwirken.“
Zum Ende des Forums stimmten Gewerkschaften, Regierung und Arbeitgeber überein, dass mehr und umfassendere Konsultationen mit allen betroffenen Akteuren stattfinden sollen. Außerdem wurde vorgeschlagen, dass mehr Gewerkschaften in die Taskforce Chrysotil eingebunden werden sollten. Aktuell ist CLAWUZ ein Mitglied der Taskforce.