Stellungnahme der BHI zu den 16 Aktionstagen gegen geschlechtsspezifische Gewalt

Zum Auftakt der diesjährigen 16 Aktionstage gegen Gewalt gegenüber Frauen möchte ich die versteckte Pandemie in den Mittelpunkt rücken, namentlich den Anstieg der Gewalt gegen Frauen während der Corona-Pandemie. Es handelt sich hierbei zumeist um häusliche Gewalt, daher ist es jetzt unbedingt erforderlich, darüber zu sprechen, welche Rolle die Gewerkschaften spielen sollten, um Frauen zu unterstützen, die Opfer von Fehlverhalten geworden sind; gleichzeitig muss auch die Verhinderung von Gewalt gegenüber Frauen erreicht werden, indem man bei den Männern Vorurteile, Besitzverhalten und Aggression thematisiert.    

Innerhalb der BHI haben wir diese Kampagne mehrere Monate lang vorbereitet, haben unsere Mitgliedsverbände an den Diskussionen darüber beteiligt, welche Maßnahmen Gewerkschaften ergreifen können, um sich der geschlechtsspezifischen Gewalt entgegenzustellen, haben den Gewerkschaften über Schulungen bessere Kompetenzen für Kampagnen vermittelt und die Erarbeitung von Materialien für gewerkschaftsbasierte Kampagnenaktionen unterstützt. Darüber hinaus gibt es Gespräche und Weiterbildungen zum ILO-Übereinkommen Nr. 190 über die Beseitigung von Gewalt und Belästigung in der Arbeitswelt und wie es sogar noch vor seiner Ratifizierung an den Arbeitsstätten genutzt werden kann; zudem bestärken wir unsere Mitgliedsverbände darin, den Dialog mit Regierungen und anderen Stakeholdern zu suchen, um Gewalt gegen Frauen zum Thema zu machen und die Ratifizierung des Übereinkommens voranzutreiben.

Unsere Arbeit zeigt Erfolg und wir freuen uns über die Reaktion unserer Mitgliedsverbände auf die BHI-Initiative zum aktiven gewerkschaftlichen Engagement für ein Ende der Gewalt gegen Frauen und die Ratifizierung des ILO-Übereinkommens Nr. 190. In allen Regionen sind unsere Mitglieder dem Aufruf gefolgt, die Gewalt gegenüber Frauen als Gewerkschaftsthema aufzunehmen. Wir sind stolz, dass sich über 80 Mitgliedsverbände in mehr als 40 Ländern mit Aktionen während der 16 Aktionstage gegen geschlechtsspezifische Gewalt beteiligen, die am 25. November begonnen haben und bis zum 10. Dezember gehen, dem Internationalen Tag der Menschenrechte.  

Gemeinsam können wir gewährleisten, dass ein jeder Mensch ohne Angst vor Gewalt und Belästigung oder deren Konsequenzen leben kann. Alle Menschen haben das Recht auf Sicherheit zuhause und am Arbeitsplatz.  


Ambet Yuson

General Sekretär

BHI