Trade union and worker issues take center stage at WUF11

Beim 11. World Urban Forum (WUF) standen die Anliegen und Sorgen von Gewerkschaften und Arbeitnehmern ganz oben auf der Liste der zu besprechenden Themen. Die internationale Konferenz zu nachhaltiger Urbanisierung fand dieses Jahr in Kattowitz (Polen) statt und umfasste einen einwöchigen Austausch unterschiedlicher Interessensträger und Sektoren, wobei der Runde Tisch mit Gewerkschafts- und Arbeitnehmervertretern am 30. Juni den Schlusspunkt bildete.  


Federführend begleitet von der Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI), der Internationalen Transportarbeiter-Föderation (ITF) und der Internationale der Öffentlichen Dienste (PSI) sprachen die Gewerkschafter unter anderem über die Arbeitsbedingungen im öffentlichen Dienst, bei Pflege und Versorgung, Transport- und Bauarbeitern, ebenso wie über Aktivitäten hinsichtlich der Umsetzung der SDG. Zudem wurde über die unterschiedlichen demokratischen und partizipatorischen Verfahren und Grundprinzipien gesprochen, die den Arbeitnehmern dabei helfen könnten, fairere Arbeitsbedingungen zu erreichen und ihre Rolle beim Bau nachhaltiger Städte zu zementieren.


Bei diesem Gespräch wurden außerdem Beispiele schlechter Urbanisierung aufgezeigt, die dann zustande kommen, wenn Grundprinzipien von externen und persönlichen Interessen durch Weltkonzerne oder unverantwortliche Behörden aufgezwungen werden, wie die Experten erläuterten. Die Gewerkschafter weisen eindringlich darauf hin, dass die Städte, die Arbeitnehmer wollen, auf den Prinzipien einer inklusiven lokalen Entwicklung basieren und gleichberechtigten Zugang zu öffentlichen Dienstleistungen von hoher Qualität bieten, Maßnahmen zur Schaffung von menschenwürdiger Arbeit und sozio-ökonomischer Inklusion umsetzen und partizipatorische Städteplanung verfolgen sollten, die ihre Basis in den gelebten Erfahrungswerten derjenigen Menschen hat, die diese Städte mit Leben füllen.  


Die BHI-Koordinatorin für die Bauindustrie der globalen Ebene, Linnea Wikström, stimmte zu. Sie sagte, dass „eine radikale Transformation der Bauindustrie erforderlich [ist], um einen gerechten Strukturwandel hin zu einer „grünen“ und gerechten Wirtschaft zu gewährleisten, in der neue Arbeitsplätze und Chancen für die am stärksten betroffenen Akteure entstehen“.


Reaz Chuttoo vom BHI-Mitgliedsverband CMWEU (Baugewerkschaft) aus Mauritius brachte ihrerseits vor, dass immer mehr Arbeitsmigranten auf den Baustellen zu Tode kommen, weil die Arbeits- und Unterbringungsbedingungen so schlecht sind. Nach ihr ergriff Shinichi Akiyama von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) das Wort und sagte, der „universelle Zugang zu Sozialschutz ist ein zentraler Bereich, um nachhaltige Entwicklung zu erreichen.”


Zum Abschluss der Diskussion am Runden Tisch wurde noch einmal bekräftigt, dass Arbeitnehmer und Gewerkschaftsvertreter die progressive Stadtentwicklung aktiv mitgestalten. „Es sind die Arbeitnehmer, die Städte bauen, die öffentliche Verwaltung betreiben, lebenswichtige öffentliche Dienstleistungen für die Bürger erbringen und die Gesellschaft sowie die lokale Wirtschaft mit Leben füllen“.  


In diesem Jahr wurde das WUF von UN-Habitat, dem polnischen Ministerium für Entwicklungshilfe und Regionalpolitik und der Stadt Kattowitz organisiert.


Die vollständige Aufzeichnung des Gesprächs ist auf der WebTV-Seite der UN zu finden. UN Web TV