Unterdrückung der Gewerkschaft im IKEA-Werk in Srpska

Die BHI-Kampagne „Geschichten im Gepäck“ (Caravan of Stories) über Arbeitnehmer bei IKEA beginnt in diesem Jahr mit einem alarmierenden Bericht über die Unterdrückung der Gewerkschaft bei der Firma Nova DIPO, einem Zulieferer von IKEA in Gornji Podgradci, Republika Srpska.

Im Januar wurden alle Mitglieder der neu gegründeten Gewerkschaft sowie Mitglieder des Gewerkschaftsausschusses entlassen. Zuvor hatte das Unternehmen sich geweigert, den Beschäftigten für die letzten zwei Jahre ihre Boni und Beiträge zum Sozialfonds zu zahlen, was den Umgang mit der fristlosen Entlassung noch schwieriger machte.  

Der Einzige, der aufgrund von rechtlichen Beschränkungen nicht entlassen wurde, war der Gewerkschaftsvorsitzende Miodrag Jokić. Er wurde jedoch gezwungen, seinen Jahresurlaub zu nehmen. Dieser endet in diesem Monat, so dass er per Gesetz wieder seine Arbeit aufnehmen können müsste.  

Aufgrund dieses letzten Angriffs auf die Gewerkschaftsrechte bei Nova DIPO waren viele der Arbeitnehmer gezwungen, wieder aus der Gewerkschaft auszutreten; 40 Beschäftigte wurden anders behandelt.  

Die Arbeitnehmer wurden vom Unternehmen entlassen, als Reaktion auf deren Entscheidung, eine Gewerkschaft zu gründen, um für ihre Rechte zu kämpfen. Bereits im letzten Jahr hatten sie der BHI berichtet dass ihr Bestreben, eine Gewerkschaft zu bilden, zu Schikanierung durch die Unternehmensführung geführt hatte. Sie berichteten, dass einige ihrer Mitglieder in bezahlte Abwesenheitstage geschickt wurden, Diskriminierung erfahren haben, mit Vertragsauflösung bedroht und sogar körperlich angegriffen wurden.

Letztes Jahr hatte die BHI sich beim Unternehmen nachdrücklich dafür eingesetzt, dass die Gewerkschaftsrechte der Beschäftigten geachtet und anerkannt werden. In einem Schreiben an Nova DIPO vom 17. September 2020 brachte der zuständige Referent der BHI für die Holz- und Forstwirtschaft, Coen van der Veer, die Verstöße des Unternehmens gegen die Versammlungsfreiheit sowie die schlechten Arbeitsbedingungen zur Sprache. Er hatte zudem das Unternehmen gebeten, die gewählten Mitglieder des Gewerkschaftsausschusses weiter ihre Arbeit machen zu lassen und ihnen zu gestatten, mit ihren Kollegen zu sprechen und Kollektivverhandlungen aufzunehmen.  

Die jüngsten Entwicklungen in diesem Unternehmen zeigen, dass es notwendig ist, die Verbindungen der Gewerkschaften in den verschiedenen IKEA-Werken untereinander zu stärken, um zu kontrollieren, ob die Gewerkschaftsrechte vollständig anerkannt werden und dafür zu sorgen.  

 

Die BHI beobachtet den Fall bei Nova DIPO genau und wird den Gewerkschaftsmitgliedern die notwendige Unterstützung bieten.  

Die BHI-Kampagne „Geschichten im Gepäck“ soll es IKEA-Beschäftigten in verschiedenen Ländern ermöglichen, untereinander ihre Erfahrungen auszutauschen und über ihr Berufsleben zu berichten.