#WomenSpeak: Gleichstellung der Geschlechter und Diversity
Von Nam Hanna, Korean Federation of Construction Industry Trade Unions (KFCITU)
Mein Leben als Gewerkschafterin begann 2017, als ich beschloss, als Schreinerin zu arbeiten. Um meine Fertigkeiten zu verbessern, habe ich mich für eine Schulung angemeldet, die von einer Gewerkschaft organisiert wurde. Inzwischen bin ich stolzes Mitglied dieser Gewerkschaft. Im Moment bin ich Vorarbeiterin und habe die Aufsicht über die qualifizierten Beschäftigten; außerdem liegen die Regelungen an der Arbeitsstätte in meiner Verantwortung. Die anderen Mitglieder in meinem Team sind ebenfalls in der Gewerkschaft. Als Frau ist es in der Bauindustrie sehr schwierig. Ich persönlich bin auf Vorurteile gestoßen und habe festgestellt, dass in dieser Branche die Probleme und Herausforderungen von Frauen an der Arbeitsstätte gar nicht regelmäßig thematisiert werden. Glücklicherweise hat meine Gewerkschaft mich dabei unterstützt, dabei zu bleiben und für die Gleichstellung von Männern und Frauen zu kämpfen. Meine Gewerkschaft hat mich als Arbeitnehmerin und vor allem auch als Frau bestärkt. Über Öffentlichkeitsarbeit setze ich mich jetzt dafür ein, die falschen Vorstellungen über Arbeitnehmerinnen auf Baustellen geradezurücken und das Narrativ dieser von Männern dominierten Branche neu zu verfassen.
Auch wenn es viele gute Verbesserungen und Erfolge gab, die unsere Gewerkschaft über die Jahre verzeichnen konnte, so haben wir doch beim Kampf für die Arbeitnehmerrechte und die Geschlechtergerechtigkeit noch viel Arbeit vor uns. Viele Baustellen sind noch nicht gendersensibel. Auch die Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz (Arbeitsschutz) geben Anlass zu großer Sorge. An einigen Arbeitsstätten mangelt es an grundsätzlicher Infrastruktur, wie etwa für das Händewaschen. Auf einigen Baustellen, auf denen ich selber gearbeitet habe, sind die Toiletten zu weit weg und zu abgeschieden von den Arbeitsstätten. Für die Frauen ist das stressig und unsicher.
Als Gewerkschaftsmitglieder fordern wir nun die Bauunternehmen auf, mehr Infrastruktur zum Schutz der Gesundheit und Sicherheit der Arbeitnehmer/-innen einzurichten. Außerdem schließen wir uns den Stimmen an, die unser Parlament überzeugen wollen, mehr politische Entscheidungen zu treffen, die den Arbeitsschutz auf Baustellen verbessern.
Ich feiere Diversity und Pluralismus, besonders unter Arbeitnehmerinnen, und glaube ebenso daran wie an die Gleichstellung der Geschlechter. Keine Arbeitnehmerin, unabhängig von Herkunft, Alter, sexueller Ausrichtung, Genderausdruck und -identität, darf ihrer Arbeitnehmerrechte beraubt werden und unfair bzw. anders als andere behandelt werden.
Das ist die gerechte und bessere Zukunft, die ich will.
*#WomenSpeak ist eine Reihe von monatlich erscheinenden Artikeln zu Genderthemen und Anliegen, die verschiedene Arbeitnehmerinnen in der BHI verfassen. Diese Reihe soll den Arbeitnehmerinnen mehr Raum geben und eine Plattform bieten, um ihre Gedanken und Sorgen zum Ausdruck zu bringen; hierbei werden unterschiedliche Themen aufgegriffen, die ihnen als Arbeitnehmerinnen und vor allem als Frauen wichtig sind.