#WomenSpeak: Wegweisender Erfolg für Empowerment der Frauen

Ich bin Georgina Smedley. Ich bin eine Gewerkschafterin. Ich bin die älteste von fünf Geschwistern. Ich bin verlobt und habe zwei Töchter sowie einen adoptierten Sohn. Meine Hobbies sind Lesen, Schreiben und Kochen. Auch wenn meine Gewerkschaftsarbeit ein ernstes Thema ist, bin ich ein entspannter, realitätsnaher Mensch. Ich bin immer gerne bereit, denen zu helfen, die schwach sind und Hilfe benötigen; ich habe Mitgefühl für alle, denen ich begegne. 

Beruflich habe ich Personalverantwortung. Ich arbeite seit 14 Jahren in der Holz- und Forstwirtschaft in Ghana. Über meine Arbeit bin ich in die Gewerkschaftsarbeit gekommen und habe immer höhere Aufgaben in der Holzgewerkschaft TWU in Ghana übernommen. Aktuell bin ich die Vorsitzende der TWU auf nationaler Ebene. 

Der Gewerkschafteigetreten bin ich 1996, als ich bei Logs & Lumber Limited beschäftigt war.Ich habe festgestellt, wie stark die Gewerkschaft bei ihren Diensten für die Mitglieder und in der Interessensvertretung ist .Ich habe die Gewerkschaft als einen sicheren Raum und eine Plattform empfunden, die bei meinem Wunsch helfen kann, die Schwachen zu unterstützen und mein Wissen in der Arbeitswelt aufzubauen.

Der Weg zu meinem aktuellen Amt begann, als ich im Jahr 2000 aktives Mitglied des Ortsverbands wurde. Ich habe hart gearbeitet und bin in der TWU aufgestiegen, trotz der von Männern dominierten Organisationsstruktur und Kultur. Mein Weg ist nicht immer einfach, aber ich glaube daran, dass ich wegweisend dazu beitrage, dass andere Gewerkschafterinnen dieser Laufbahn auch folgen können. Für mich ist das ein wichtiger Erfolg. 

Die größte Herausforderung, vor der ich als Arbeitnehmerin und Gewerkschafterin stehe, ist die falsche Wahrnehmung von Frauen, die viele Menschen haben. Dies zeigt sich auch grundlegend in meiner Arbeit. Als HR Manager darf ich meinen Direktoren keine Empfehlungen oder Ratschläge erteilen, wenn sie falsche Entscheidungen mit rechtlichen Konsequenzen treffen. Aufgrund dessen wird mein Unternehmen manchmal wegen „ungerechter Behandlung von Beschäftigten“ verklagt.

Ein weiteres Beispiel ist der Fall, dass Arbeitnehmer entlassen werden sollen, obwohl die Vorwürfe gegen sie falsch sind. Ich unterziehe diese Verfahren einer Due Diligence, aber egal, was ich empfehle oder was meine Untersuchung ergibt, das Management entlässt die unschuldigen Beschäftigten trotzdem.  

In der Arbeitswelt ist das jedoch irgendwie sehr weit verbreitet, besonders bei Arbeitgebern, denen der Wohlstand und die Weiterentwicklung ihrer Beschäftigten nicht am Herzen liegen

Um diese Problematik anzugehen, müssen wir darauf drängen, dass mehr Austausch mit dem Management stattfindet, damit die Arbeitsbeziehung zwischen Unternehmen und Gewerkschaft besser verstanden wird und damit klar wird, inwiefern es für das Unternehmen von strategischem Vorteil ist, die Arbeitnehmerrechte zu achten.

Außerdem müssen wir auf eine gerechte und bessere Zukunft für alle Arbeitnehmer drängen, insbesondere für die Frauen. Wir müssen für eine Zukunft kämpfen, in der die Frauenrechte, gleicher Lohn und gleiche Aufteilung der häuslichen Arbeit anerkannt sind und in der die sexuelle Belästigung und Gewalt gegen Frauen und Mädchen keinen Platz haben. Wir müssen eine Zukunft erlangen, in der Frauen gleichberechtigt an Wirtschaft und Politik teilhaben sowie in Entscheidungen aller Lebensbereiche eingebunden sind und in der es medizinische Versorgung gibt, die auf die Bedarfe von Frauen ausgerichtet ist. 

Gewerkschaften können dies schaffen, indem sie sich kontinuierlich für das Empowerment von Frauen einsetzen, ebenso wie für die Ratifizierung von Übereinkommen und Gesetzen, die die Rechte von Frauen unterstützen. 

Da die Pandemie immer noch nicht vorbei ist, müssen wir auch den Austausch suchen, um darauf zu drängen, dass Maßnahmen und Notfallstrategien eine Gender-Perspektive haben und „die besonderen Bedarfe, Verantwortlichkeiten und Sichtweisen der Frauen“ berücksichtigen, etwa die Verstärkung und Erweiterung von Maßnahmen zur Sicherung des Einkommens, Ausweitung von Unterstützung für kleine Unternehmen und Selbstständige sowie bessere Maßnahmen für weibliche Opfer von Gewalt.

#WomenSpeak ist eine Reihe von monatlich erscheinenden Artikeln zu Genderthemen und Anliegen, die verschiedene Arbeitnehmerinnen in der BHI verfassen. Diese Reihe soll den Arbeitnehmerinnen mehr Raum geben und eine Plattform bieten, um ihre Gedanken und Sorgen zum Ausdruck zu bringen; hierbei werden unterschiedliche Themen aufgegriffen, die ihnen als Arbeitnehmerinnen und vor allem als Frauen wichtig sind.