Am 26. März 2017 demonstrierten Arbeitnehmer in Rangun gegen einen Beschluss der Regierung von Myanmar. Diese hatte unerwartet und einseitig die bislang zehn offiziellen Urlaubstage rund um das Thingyan Wasserfest, dem alljährlich Mitte April stattfindenden burmesischen Neujahrsfest, auf fünf gekürzt.
Über 5.000 Mitglieder des Gewerkschaftsverbandes von Myanmar (CTUM), einer BHI-Mitgliedsorganisation, versammelten sich vor dem Rathaus in Rangun und forderten die Regierung zur Aufhebung dieser repressiven Maßnahme auf.
“Wir gehören dem privaten Sektor an. Wir haben nur wenige Urlaubstage während die Bediensteten der Behörden mehrmals im Jahr frei haben,” erläutert die CTUM-Vorsitzende für die Region Rangun Ma Win Theingi Soe in der Myanmar Times. „Wenn die Regierung für alle dieselben Urlaubsregelungen will, dann soll sie uns auch dieselben Rechte geben.”
“Die meisten Mitarbeiter in der Fabrik, in der ich beschäftigt bin, leben im Ballungsraum von Rangun. Auf gar keinen Fall können sie innerhalb von fünf Tagen in ihre Heimatorte zurückkehren. Wir werden nur die bislang üblichen zehn Urlaubstage akzeptieren,“ erklärt die Gewerkschafterin.
Der Gewerkschaftsdachverband CTUM hat seine Besorgnis über den Entscheidungsprozess im Hinblick auf die Reduzierung der Urlaubstage zum Ausdruck gebracht, da keine Arbeitnehmervertreter daran beteiligt worden waren.
Als Protest gegen diese Gesetzesänderung haben Arbeitnehmer mehrerer Fabriken in den vergangenen zwei Wochen im ganzen Land zahlreiche Streikaktionen ins Leben gerufen.