Arbeitsplatzverluste durch Umstrukturierungsmaßnahmen bei Etex in Argentinien

20 April 2017 13:53

"„Wir verurteilen das Verhalten von Etex in Argentinien und unterstützen die Gewerkschaft FOCRA bei ihren Bemühungen, die Arbeitsplätze im Unternehmen zu erhalten,“ so BHI-Generalsekretär Ambet Yuson. 540 Arbeitnehmer haben bislang ihren Arbeitsplatz an verschiedenen Standorten des Unternehmens in Argentinien als Folge eines ethisch nicht vertretbaren Umstrukturierungsprozesses verloren. Das belgische multinationale Unternehmen Etex ist als Hersteller und Händler von Baustoffen tätig und stellt unter anderem Keramik, Fassadenverkleidungen sowie Bauplatten her. Der Verstoß des Unternehmens gegen die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erstellten Richtlinien für multinationale Unternehmen ist ein Beispiel für reine unternehmerische Profitgier.

In dem in Argentinien ansässigen und zur Etex-Gruppe gehörenden Unternehmen Cerámica San Lorenzo wurden im vergangenen Jahr Umstrukturierungsmaßnahmen durchgeführt, die ethisch nicht vertretbar sind.

Die Tatsache, dass das Unternehmen bei der Durchführung dieser Maßnahmen nicht mit den Gewerkschaften kooperiert und diese zu Beratungen herangezogen hat, verstößt gegen die von der OECD aufgestellten Richtlinien. Darüber hinaus stellte Etex weder zeitgerecht noch detailliert Informationen zu seiner finanziellen Situation bereit.

Darüber hinaus respektierte das Unternehmen nicht das Recht auf Kollektivverhandlungen, da es sich konstruktiven Verhandlungen in den Weg stellte und seine Sorgfaltspflicht vernachlässigte.

Juan Moreyra, stellvertretender Generalsekretär der Gewerkschaft der Arbeitnehmer in der argentinischen Keramikbranche (FOCRA) stellte fest: „Die Arbeitnehmer in der argentinischen Keramikbranche sind häufig über 40 Jahre alt und verfügen über berufliche Fähigkeiten, die nicht leicht auf andere Berufsfelder zu übertragen sind. Darüber hinaus gestaltet sich die Suche nach einer neuen Beschäftigung im derzeitigen Wirtschaftsklima in Argentinien als schwierig. Dies gilt insbesondere für die Provinzen, in denen in letzter Zeit Arbeitsplätze abgebaut wurden."