Am 1. März hat die BHI zwei Beschwerden beim Organisationskomitee für die Olympischen Spiele und die Paralympics in Tokio (TOCOG) eingereicht, in denen verschiedene Verletzungen der Arbeitnehmerrechte vorgebracht werden. Die erste Beschwerde bezieht sich auf einen Fall, bei dem unlängst ein Arbeiter auf einer Baustelle für Tokio 2020 sein Leben verlor. Bei der zweiten Beschwerde geht es um Verletzungen des Rechts auf Vereinigungsfreiheit in der Lieferkette der Holzindustrie für Tokio 2020.
“Bei den Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele in Tokio 2020 wird viel über Menschenrechte und Nachhaltigkeit gesprochen, aber die Arbeiter, die Tokio 2020 erst ermöglichen, haben eine andere Sicht der Dinge“, so BHI-Generalsekretär Ambet Yuson. „Dadurch, dass wir diese Beschwerden einlegen, geben wir dem TOCOG eine Möglichkeit, die Probleme anzugehen und mit uns zusammen an einer Lösung zu arbeiten.”
Die erste Beschwerde (Englisch hier: first complaint )nimmt Bezug auf einen Arbeitnehmer, der auf der Baustelle für das Olympische Dorf zwischen einen Kran und ein Metallgerüst geraten und tödlich verunglückt war.
“Dies ist bereits der zweite Bauarbeiter, der beim Bau der erforderlichen Infrastruktur für die Olympischen Sommerspiele in Tokio 2020 ums Leben kam. Wir haben große Sorge, dass dies eventuell nicht der letzte Todesfall gewesen ist, wenn jetzt nicht gehandelt wird“, so Yuson weiter.
“Japan ist eine hochentwickelte Volkswirtschaft und hat die modernsten Technologien zur Verfügung, um die Sicherheit der Arbeitnehmer vor Ort zu gewährleisten. Wenn Arbeiter ums Leben kommen, dann wird deutlich, dass es schwerwiegende Fehler gibt, insbesondere bei den Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Beziehungen. Um diese Versäumnisse zu beheben, drängen wir beim TOCOG darauf, gemeinsame Sicherheits- und Arbeitsinspektionen durchzuführen, um Unfälle und Todesfälle in Zukunft zu vermeiden.”
Die erste Beschwerde (Englisch hier: second complaint concerns the procurement of timber for the New National Stadium from a Sarawak-based supplier, Zedtee Plywood, that has violated workers’ rights to freedom of association, including fabricating allegations against a worker and terminating him arbitrarily.
“We are deeply concerned about the high proportion of timber procured for Tokyo 2020 projects from countries with poor labour standards,” said Yuson. “In this instance the timber was from a certified supplier; however, at this particular company, there were insufficient guarantees that workers would not be arbitrarily dismissed simply for exercising their right to freedom of association.”
The complaints have been filed based on the criteria outlined in TOCOG’s Sustainable Sourcing Code, even though the Code’s jurisdiction is limited to TOCOG-managed projects. This effectively excludes a majority of the workers building Tokyo 2020 infrastructure or in its related supply chains.