Die brasilianische BHI-Arbeitsgruppe zu Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz tagte im August erstmals in Rio de Janeiro, um die nächsten Schritte festzulegen, die die BHI in diesem Bereich in nächster Zeit einleiten wird. Dabei wurden zahlreiche Aspekte der im Februar dieses Jahres im Rahmen des Forums für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz geführten Diskussionen berücksichtigt.
Der Schwerpunkt der Tagung lag auf der Gesundheit der Arbeitnehmer. Weitere Schritte werden in Partnerschaft mit dem Studienzentrum für Arbeitnehmergesundheit und Humanökologie (CESTEH) der Staatlichen Universität für Öffentliche Gesundheit (ENSP). Diese gehört der dem Gesundheitsministerium angegliederten brasilianischen Stiftung Oswaldo Cruz (FIOCRUZ) an. Die BHI hatte mit dem Studienzentrum bereits im Zusammenhang mit den Arbeitsunfällen zusammengearbeitet, die sich auf den Baustellen der Infrastrukturprojekte für die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro ereignet hatten. Die im Rahmen des Treffens angebotene Schulung von Gewerkschaftsführern stellt ein Pilotprojekt dar, in dessen Rahmen Fortbildungen in Rio de Janeiro kombiniert mit Online-Schulungen durchgeführt werden. In diesen Schulungsmaßnahmen können sich die Gewerkschaftsführer mit ihrem praktischen Wissen mit den Wissenschaftlern und Forschern austauschen, was zu einer Verbesserung der gewerkschaftlichen Maßnahmen für Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz führt.
Im Rahmen der Tagung der BHI-Arbeitsgruppe wurde auch über die strategische Ausrichtung des Bereichs Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz und über entsprechende Projekte diskutiert. Darüber hinaus wurden die Kampagnen erörtert, mit denen die Reduzierung des Gewichts von Zementsäcken von 50 auf 25 kg gefordert werden soll. Es wurden zudem Maßnahmen diskutiert, mit denen die Arbeitsbedingungen von auf Staudammbaustellen beschäftigten Arbeitnehmern verbessert werden können. Dabei wurde auf verschiedene Übereinkommen der ILO im Hinblick auf Gesundheit und Sicherheit am Arbeitsplatz Bezug genommen. Auf der Grundlage der geführten Diskussionen wurden noch für dieses Halbjahr sowie für das kommende Jahr Gewerkschaftsaktionen geplant.