Brasilien: Vale S.A. zu Schadenersatzzahlungen für die Katastrophe am Staudamm von Brumadinho verurteilt

19 July 2019 22:47

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Das Bergbauunternehmen Vale S.A. hat Schadenersatz für all die Zerstörung und Schädigung von Umwelt und Wirtschaft zu leisten, die durch den Bruch des unter seiner Verantwortung betriebenen Feijão-Staudamms bei Brumadinho im Staat Minas Gerais, Brasilien, verursacht wurde. Auch die Familien derjenigen, die durch die Katastrophe verletzt wurden oder ums Leben kamen, sind zu entschädigen, so das Urteil. Die Höhe der Schadenersatz- und Kompensationszahlungen wurde dabei bislang noch nicht festgelegt, da der tatsächliche wirtschaftliche Schaden, so Richter Elton Pupo Nogueira, gar nicht zu beziffern sei. So fordert das Urteil die zwischenzeitliche Sperrung von Vermögenswerten des Unternehmens in Höhe von 11 Milliarden Reais (2,94 Milliarden US-Dollar).

Am 25. Januar kam es zu dem verheerenden Dammbruch, bei dem 242 Menschen ums Leben kamen – weitere 22 werden bis heute vermisst. Darüber hinaus führte dieses Fiasko zu wirtschaftlichen und ökologischen Schäden in der Region, deren Berechnung noch immer nicht abgeschlossen ist. Diese Tragödie gilt als der größte Arbeitsunfall in der Geschichte des Landes und ist schon die zweite Katastrophe innerhalb von weniger als 5 Jahren, in die Vale S. A. verstrickt ist. 2015 kollabierte bereits der Staudamm Fundão – ein Unglück, das 19 Menschen ihr Leben kostete.

Über ihre Mitgliedsorganisationen in Brasilien, die ein breit angelegtes Netzwerk zur Causa Vale S.A. aufgebaut haben, setzt die BHI das Unternehmen inzwischen unter Druck, Verantwortung zu übernehmen und Standards nach internationalen Richtlinien umzusetzen, um künftige Katastrophen zu verhindern. Darüber hinaus involviert die BHI internationale Foren und Mechanismen wie die OECD oder die Interamerikanische Menschenrechtskommission, um gerechte Entschädigungen zu gewährleisten, die Sicherheit der brasilianischen Dämme zu erhöhen und so weitere Unfälle zu verhindern.

Infolge dieser Bemühungen der Gewerkschaft und des Regierungsurteils unterzeichnete Vale S.A. eine Vereinbarung mit dem Arbeitsministerium zur Kompensation der Familien derer, die bei dem Dammbruch ihr Leben verloren. 700.000 Reais (186.000 US-Dollar) sind für Ehepartner, Kinder und Eltern getöteter Arbeitnehmer vorgesehen, weitere 150.000 Reais (40.000 US-Dollar) für deren Geschwister. Darüber hinaus beinhaltet die Vereinbarung eine lebenslange Rente für abhängige Angehörige der Opfer.