Die BHI verfolgt gezielt die Entwicklungen nach den kürzlich stattgefundenen allgemeinen Wahlen in Honduras und ist äußerst besorgt über die sich verdichtende Beweislage für einen vorliegenden Wahlbetrug
Der Verdacht des Wahlbetrugs kam auf, nachdem der Präsidentschaftskandidat der Opposition, Salvador Nasralla, der nach den ersten Wahlergebnissen über einen Vorsprung verfügte, nun den Angaben zufolge 41,43% der Stimmen auf sich vereinen konnte. Damit liegt er allerdings knapp hinter Juan Orlando Hernandez, der sich zur Wiederwahl als Präsident des Landes gestellt hat. Den Angaben gemäß verfügt Hernandez über 42,92% der Stimmen. Diese Ergebnisse sowie die Verzögerungen bei der Veröffentlichung der Wahlergebnisse geben zu Misstrauen Anlass.
Wie der Kandidat der Opposition Salvador Nasralla erklärte, beabsichtigen die Wahlbehörden, der Opposition den eigentlichen Sieg streitig zu machen. Seiner Auffassung nach basiert der Wahlausgang auf Betrug und der willkürlichen Festlegung der Ergebnisse.
So erklärte Nasralla, dass nur Ergebnisse aus einer manuellen Auszählung der Wahlzettel zu akzeptieren seien. Vor dem Hintergrund der Diskussion über eine erneute Auszählung der Stimmen fanden in den größeren Städten des Landes Protestaktionen von Unterstützern Salvador Nasrallas statt, die ihren Sieg verteidigen und ihre Unzufriedenheit mit den Abläufen der Wahl zum Ausdruck bringen wollten. Die Tatsache, dass die Protestaktionen von Polizeikräften und der Armee des Landes brutal niedergeschlagen wurden, zog die Aufmerksamkeit der internationalen Gemeinschaft auf sich. So werden bereits Stimmen laut, die sich dafür einsetzen, dass Verhandlungen unter Einbindung internationaler Gremien, einschließlich der Vereinten Nationen, einzuleiten sind.
Die BHI lehnt jegliche Form von Gewalt ab, die die körperliche Unversehrtheit der Protestteilnehmer gefährdet. Sie ruft die Parteien dazu auf, eine Einigung zu finden und gleichzeitig eine manuelle Auszählung der Stimmzettel unter Teilnahme akkreditierter internationaler Beobachter zuzulassen. Der Wille des honduranischen Volkes muss vollumfänglich respektiert werden. Wir stellen uns solidarisch an die Seite unserer honduranischen Mitgliedsorganisationen SITRAASPE und SITRAINCEHSA und anderer Mitgliedsgewerkschaften weltweit und werden die aktuelle Situation im Land, die Einfluss auf das Leben der honduranischen Arbeitnehmer und ihrer Familien hat, genau weiter verfolgen.