Hong Kong: Arbeitnehmer bereiten sich auf Lohnverluste vor, falls Bauprojekte stillstehen

12 April 2020 08:57

Die Anzahl der positiv getesteten Fälle in Hong Kong liegt inzwischen fast bei 1.000. Vor diesem Hintergrund machen sich die Arbeitnehmer immer mehr Sorgen, dass die Baubranche vorübergehend zum Erliegen kommen könnte und die Tagelöhner kein Einkommen haben werden.

Aktuell sind die Bauprojekte im öffentlichen und privaten Sektor noch in Betrieb; die Arbeiter leisten ihren Beitrag, indem sie sich an die Hygienevorschriften halten und wo immer möglich Abstand zu anderen halten, doch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass mehr Maßnahmen notwendig sein werden, um die Ausbreitung von Covid-19 zu verhindern.

„Die Regierung hat für die Bauunternehmen und Subunternehmer Finanzhilfen zur Verfügung gestellt, um das Risiko einer Verbreitung von Covid-19 auf den Baustellen zu senken, doch die Beschäftigten haben kaum etwas erhalten und viele haben auch gar keinen Anspruch auf die Unterstützung“, so Chan Pat Kan, der Generalsekretär der CSGWU (Construction and General Site Workers Union).

„Einige privatwirtschaftliche Projekte haben nach dem chinesischen Neujahrsfest vorübergehend die Arbeiten gestoppt, denn die Arbeitgeber hatten Angst, dass die Beschäftigten Covid-19 einschleppen könnten, wenn sie nach den Feiertagen von ihren Familien wiederkommen“, fügte er hinzu.

„Die Wirtschaft erholt sich immer noch von den Folgen der Proteste gegen das Auslieferungsgesetz letztes Jahr, und wir erwarten, dass die Regierung die Bauindustrie als einen Weg aus der Wirtschaftskrise ansieht.  

Die Arbeitnehmer sind jedoch zunehmend argwöhnisch gegenüber dem Einfluss von Festlandchina und staatlichen chinesischen Baufirmen. „Diese Unternehmen bevorzugen importierte vorgefertigte Baumaterialien, was unsere Mitglieder um ihre Arbeit bringt. Wenn die Bauwirtschaft wegweisend für die Erholung sein soll, dann müssen die Sicherheit und das Einkommen der Arbeitnehmer geschützt sein.“