Verschiedene UN-Organisationen – darunter auch die Internationale Arbeitsorganisation (ILO) –, Menschenrechtsgruppierungen, Sportler, Arbeitgeberverbände, Gewerkschaften, Regierungen und andere haben sich dazu verpflichtet, ein Zentrum einzurichten, das sich mit den Menschenrechtsrisiken im Kontext von Sportveranstaltungen auseinandersetzt und Beiträge zur Bekämpfung dieser Risiken leistet.
Die Ankündigung der Schaffung dieses Zentrums fand im Rahmen des Sporting Chance Forums statt, das am 30. November und 1. Dezember in Genf tagte.
“Die ebenfalls an dem Forum teilnehmende ILO begrüßte den Vorstoß dieses internationalen Zusammenschlusses für ein neu zu schaffendes Zentrum, das sich künftig weltweit dafür einsetzen wird, Menschenrechtsverletzungen im Kontext sportlicher Großveranstaltungen vorzubeugen und zu verhindern.
Ich spreche den Bemühungen sämtlicher Beteiligten, die hier zusammengekommen sind, um sich für die Einrichtung eines solch wichtigen Zentrum zu engagieren, meine Anerkennung aus,“, betonte ILO-Generaldirektor Guy Ryder, der zu den Rednern der Eröffnungsveranstaltung gehörte.
So gab der Steuerungsausschuss der Plattform für Menschenrechte bei Sportgroßveranstaltungen im Rahmen der Veranstaltung bekannt, dass das Zentrum für Sport und Menschenrechte im Verlauf des Jahres 2018 eingerichtet werden soll. Die Plattform ist ein Zusammenschluss von UN-Organisationen einschließlich der ILO sowie von Regierungen, Sportgremien, Sportlerinnen und Sportlern, Sponsoren, Rundfunk- und Fernsehanstalten, Vertretern der Zivilgesellschaft, Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden und Menschenrechtsgruppen. Das Zentrum für Sport und Menschenrechte wird die Bemühungen der unterschiedlichen an der Organisation von Sportgroßveranstaltungen beteiligten Gremien und Einrichtungen wie auch von Einzelpersonen unterstützen, die Gruppen angehören, für die die Durchführung der Sportgroßveranstaltungen möglicherweise Nachteile mit sich bringt.
So erläutert ILO-Generaldirektor Guy Ryder: „Die in der Vergangenheit gemachten Erfahrungen haben gezeigt, dass Sportgroßveranstaltungen häufig mit schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen in Verbindung stehen, sofern sie nicht in klare Rahmenbedingungen eingebettet sind.
Gemeinsam können wir diesen Risiken vorbeugen oder sie zumindest abschwächen, damit die Sportveranstaltungen ihr volles Potential entfalten und das Leben der Menschen positiv beeinflussen können. Dies erfolgt nicht nur durch die von ihnen ausgehende Unterhaltung, sondern auch über die Bereitstellung menschenwürdiger Arbeitsplätze““Past experience has shown that major sporting events can be associated with serious human rights abuses if not managed properly”
Guy Ryder, ILO Director-General
“Darüber hinaus hob Ryder die bislang durch das Forum erzielten Errungenschaften insgesamt wie auch den Einsatz einzelner Mitglieder zur Förderung der Menschenrechte hervor.”
Ebenso bezog sich Ryder in seiner Rede auf das von der ILO im November dieses Jahres mit der katarischen Regierung geschlossene Abkommen zur Durchführung eines auf drei Jahre angelegten technischen Kooperationsprogramms, das zu einer verbesserten Abstimmung mit den internationalen Arbeitsstandards sowie der Verbesserung der Rechte der Arbeitsmigranten beitragen soll, die derzeit auf den Baustellen der Infrastrukturprojekte für die im Jahr 2022 in Katar stattfindenden FIFA-Fußball-Weltmeisterschaft beschäftigt sind.
Dem Steuerungsausschuss der Plattform für Menschenrechte bei Sportgroßveranstaltungen gehören folgende Verbände und Unternehmen und Institutionen an: adidas-Gruppe, Amnesty International, British Telecommunications, Bau- und Holzarbeiter Internationale (BHI).
Coca-Cola, Nachhaltigkeitsausschuss für die Olympischen Spiele in London 2012, Commonwealth Games-Verband (CGF), Internationaler Fußballverband (FIFA), Football Supporters Europe (FSE),Schweizer Bundesrat, Regierung der Vereinigten Staaten von Amerika, Human Rights Watch, Internationale Arbeitsorganisation (ILO), Internationales Olympisches Komitee (IOC), Internationaler Arbeitgeberverband (IOE), Internationaler Gewerkschaftsbund (IGB), Menschenrechtsausschuss Neuseeland, Büro des Hohen Kommissars der Vereinten Nationen für Menschenrechte (UNHCR), Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), die Internationale Organisation der Frankophonie (OIF), Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), Terre des Hommes, Transparency International Deutschland, Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF), Europäischer Fußballverband (UEFA), World Players Association, Internationaler Gewerkschafts-Dachverband UNI Global Union.