Die indische BHI-Mitgliedsorganisation INBCWWF setzte sich erfolgreich dafür ein, dass 168 in der katarischen Hauptstadt Doha beschäftigte Arbeitsmigranten in ihren Heimatstaat Odisha zurückkehren konnten. Die Löhne der Arbeitsmigranten standen für mehr als zwei Monate aus, sodass sie kaum mehr in der Lage waren, in Doha für ihren grundlegenden Lebensunterhalt zu sorgen. Die Arbeitnehmer waren für ein Straßenbauprojekt für ein Monatseinkommen von 1.000 QAR (rund 265 USD) einschließlich freier Verpflegung, Unterkunft sowie medizinischer Versorgung eingestellt worden. Sie kamen im Januar 2017 nach Katar und wurden in einem Arbeitercamp bei Shahaniya untergebracht. Nach zweimonatiger Beschäftigung waren ihnen immer noch keine Löhne ausgezahlt worden und es erfolgte keine Reaktion auf ihre Beschwerden seitens der Geschäftsführung des Unternehmens, bei dem sie beschäftigt waren.
Die im indischen Bundesstaat Odisha ansässige BHI-Mitgliedsgewerkschaft wurde über die Notlage der Arbeitsmigranten in Kenntnis gesetzt, woraufhin ihr Fall vom Außenministerium, von der indischen Regierung sowie von der indischen Botschaft in Katar aufgegriffen wurde. Die INBCWWF stellte außerdem einen Kontakt zu Vertretern vor Ort her, die sich mit den Arbeitsmigranten trafen und sie dabei unterstützten, bei den zuständigen Stellen Beschwerden einzureichen. Nach Interventionen auf unterschiedlichen Ebenen konnten alle 168 Arbeitnehmer in der letzten Aprilwoche nach Indien zurückkehren.
Einer der Arbeitsmigranten namens Prakash erklärte: „Dies war eine schreckliche Erfahrung. Wir gingen mit der Hoffnung nach Katar, uns und unseren Familien ein besseres Leben ermöglichen zu können. Anstelle dessen aber gerieten wir in die Lage, dass das Unternehmen, bei dem wir beschäftigt waren, uns keinen regelmäßigen Lohn auszahlte. Wir sind jetzt sehr glücklich darüber, wieder bei unseren Familien zu sein. Wir danken allen, die uns unterstützt haben und fordern nun, dass der Arbeitsvermittler zur Rechenschaft gezogen wird.”
INBCWWF-Präsident R.C. Khuntia, der aktiv daran beteiligt war, die Arbeiter zurück nach Indien zu bringen, stellte fest: „Wir müssen einen engeren Kontakt zu den Arbeitsmigranten im Herkunftsland herstellen. So müssen Schulungen durchführt werden, in denen die Migranten über ihre Rechte aufgeklärt werden, damit sie nicht von skrupellosen Rekrutierungsagenten und Vermittlern betrogen werden”.
Khuntia hat bereits mit dem Arbeitsministerium, dem Außenministerium sowie mit der indischen Regierung Kontakt aufgenommen und diese zur Ergreifung strikter Maßnahmen aufgefordert. Die Medien im Bundesstaat Odisha haben ausführlich über den Fall der in Katar gestrandeten Arbeitsmigranten berichtet.
BHI-Generalsekretär Ambet Yuson betonte, dass den Gewerkschaften in den Herkunftsländern die wichtige Rolle zufällt, die Rechte der Arbeitsmigranten zu garantieren. „Wir unterstützen die Gewerkschaften in den Herkunftsländern und fordern sie dringend dazu auf, sich für die Rechte der Arbeitsmigranten einzusetzen und mit wichtigen Beteiligten wie beispielsweise der Regierung oder den Rekrutierungsagenten zusammenzuarbeiten, damit eine sichere Migration gewährleistet werden kann.”
.