Junge Gewerkschafter beim 4. BHI-Weltkongress in Durban mit klarer Ansage

08 December 2017 09:26

Enwich Kazondu from the Metal and Allied Namibian Workers Union (MANWU), speaking to an amendment to allow for youth representation in BWI structures. 

Die jungen Beschäftigten aus den Reihen der BHI-Mitgliedsgewerkschaften auf der ganzen Welt haben sich beim BHI-Weltkongress in Durban (Südafrika) klar positioniert und innerhalb der Gewerkschaftsbewegung eine stärkere Vertretung und mehr Einfluss an der Arbeitsstätte verlangt. 

“Heutzutage stehen junge Arbeitnehmer vor einer unsicheren Zukunft, sind konfrontiert mit hohen Arbeitslosenzahlen und arbeiten in prekären Beschäftigungsverhältnissen für niedrige Löhne ohne richtige soziale Absicherung oder Sozialleistungen; dennoch sind sie in vielen Ländern die am geringsten repräsentierte Gruppe unter den Gewerkschaftern“, so Vasyl Andreyev, der Vorsitzende von PROFBUD (Ukraine), der ein starker Verfechter der Beteiligung von jungen Arbeitnehmern in der BHI und der Gewerkschaftsbewegung insgesamt ist. „Wir müssen unsere Bewegung so umgestalten, dass die jungen Kollegen sich als Gewerkschaftsmitglieder wohl fühlen und sich gerne aktiv einbringen.”

Beim BHI-Weltkongress fand ein Internationales Jugendforum statt, im Rahmen dessen die jungen Beschäftigten sich darüber austauschen konnten, wie die Arbeit sie als junge Arbeitnehmer beeinflusst. Die Teilnehmer besprachen Themen wie Gesundheit und Sicherheit oder prekäre Beschäftigung und stellten heraus, wie wichtig es ist, eine Gewerkschaftsbewegung zu haben, die die gesamte Arbeitnehmerschaft repräsentiert, so dass junge Kollegen sich leicht mit ihr identifizieren können.

Die jungen Gewerkschafter forderten in der BHI die Einrichtung eines Internationalen Ausschusses der jungen Beschäftigten (Jugendausschuss), die Vertretung der jungen Gewerkschafter in BHI-Weltrat und Weltvorstand, die Zuweisung von Ressourcen und Unterstützung für Jugendkampagnen sowie die Einrichtung eines Schulungszentrums für junge Aktivisten und die gewerkschaftliche Aktivierung (Youth Activist and Organising Academy) sowie eines Internationalen Netzwerks der BHI für die jungen Beschäftigten. Für viele der jungen Teilnehmer bot sich hier die Gelegenheit, sich mit allen Einzelheiten der Veranstaltungen während der Kongresswoche vertraut zu machen. Sie hatten die Möglichkeit, sich bei der Lobbyarbeit und der gewerkschaftlichen Aktivierung aufeinander abzustimmen, indem sie sich beim gesamten Kongress für die Verabschiedung von Entschließung Nr. 14 einsetzten, in der die Einrichtung formeller BHI-Strukturen für junge Beschäftigte vorgesehen ist. Die Lobbyarbeit erwies sich als erfolgreich, denn die Entschließung Nr. 14 wurde einstimmig angenommen.

“Entscheidungen über die jungen Beschäftigten können nicht ohne unsere Beteiligung getroffen werden, denn wir sind die Zukunft der BHI und die Zukunft der weltweiten Gewerkschaftsbewegung“, so Enwich Kazondu von der Gewerkschaft der Metallarbeiter und verwandter Branchen in Namibia (MANWU), der sich vor dem Kongress für die Entschließung aussprach.

Mit den Satzungsänderungen wird der BHI-Weltrat nun auch die Vorsitzenden der jeweiligen Ausschüsse der jungen Beschäftigten umfassen. Bis diese Strukturen in allen Regionen formalisiert sind, wird es allerdings noch ein Jahr dauern. Um diesen Prozess zu vereinfachen, ernannte der Weltrat Vasyl Andreyev als Mitglied des Weltvorstands.

Die jungen führenden Gewerkschafter in der BHI waren auch bei der Solidaritätsdemonstration ganz vorne mit dabei ̶ sie führten die Gruppe an, die vom Internationalen Konferenzzentrum in Durban zum ikonischen Moses-Mabhida-Stadion zog, das von BHI-Mitgliedern für die WM 2010 gebaut worden war.