Panama: Streik und Konflikt beim kanadischen Konzern First Quantum Minerals

23 February 2018 10:32

 

Wie aus einer Pressemitteilung des BHI-Mitgliedsverbands SUNTRACS, der Baugewerkschaft Panamas, bekannt wurde, stimmten 5.000 Mitglieder dieser Gewerkschaft bei Minera Panama für einen Streik, der wegen „Massenentlassungen und anderer Arbeitskonflikte sowie der Willkür dieses multinationalen Bergbaukonzerns“ stattfand.

First Quantum Minerals, das seinen Hauptsitz in Kanada hat, kontrolliert 90 % von Minera Panama und baut Kupfer, Zink, Nickel und Gold in Ländern wie Argentinien, Peru, der Türkei, Spanien, Australien, Finnland, Mauretanien und Sambia ab. SUNTRACS zufolge wird die Kupfermine etwa 70 Mrd. Dollar abwerfen, aber nur 2 % davon verbleiben in Panama, ebenso wie „die gesamte Umweltkatastrophe“, die durch Tagebau entsteht.

Das panamaische Tochterunternehmen des Konzerns will der „größte Billigproduzent“ der Unternehmensgruppe sein; trotz ihrer Verpflichtung zu sozialer Verantwortung und Menschenrechten entlässt die Firma unzählige panamaische Mitarbeiter und ersetzt diese durch Arbeitsmigranten, die keine Arbeitsrechte oder soziale Sicherheit haben, was dazu führt, dass die Arbeits- und Gehaltsbedingungen für die Arbeitnehmer sich verschlechtern. Der Gewerkschaft zufolge hat das Unternehmen bewaffnete Männer angeheuert, die „begleitet von der Polizei“ die Arbeitnehmer einschüchtern sollen; vier weitere Gewerkschaftsführer von SUNTRACS sind von Sicherheitskräften im Dienst des Unternehmens verhaftet worden. Das Unternehmen hat zudem die Kommunikation der Arbeitnehmer über Mobiltelefone und das Internet beschnitten und behält eine Strategie der Schikanierung und der Provokationen gegen die Beschäftigten bei, etwa über Straßensperren und Barrikaden, um so Zusammenkünfte der Arbeitnehmer zu verhindern. Die BHI ruft die Unternehmensführung und die Regierungsbehörden dazu auf, sich mit SUNTRACS an den Verhandlungstisch zu setzen und alle Formen der Schikanierung und Drohungen durch einen respektvollen und konstruktiven Dialog zu ersetzen, im Einklang mit internationalen Arbeitsnormen und der nationalen Gesetzgebung.