Die türkische Gewerkschaft TARIM ORMAN-IS, die Arbeitnehmer aus den Sektoren Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Umwelt vertritt, nahm am 15. März an der Sitzung des Forst- und Wasserausschusses teil. Zielsetzung dieser Sitzung war, vor weiteren Diskussionen im Zuge des Gesetzgebungsverfahrens zur Abholzung von Wäldern Informationen zusammenzutragen.
Die vorgesehenen Gesetzesänderungen werden zur einer beschleunigten Abholzung der Wälder beitragen, da sie ermöglichen, die größten Waldgebiete des Landes als Abholzungsfläche zu nutzen. Der Ausschuss hatte zum ersten Mal ein Gewerkschaftsmitglied zur Anhörung eingeladen, um Einschätzungen zu dem Gesetz aus gewerkschaftlicher Sicht sowie Informationen über die aktuelle Situation der Forstarbeiter zu erhalten. Der Gewerkschaftsvertreter brachte seine Besorgnis über die Verletzung der Rechte der Forstarbeiter sowie die hohe Anzahl an Arbeitsunfällen im Forstsektor zum Ausdruck. So forderte er die Einleitung sofortiger Maßnahmen zur Verbesserung der Beschäftigungsbedingungen der im Sektor beschäftigten Arbeitnehmer.
Die Diskussionen des Ausschusses über das neue Gesetz werden offiziell am 20. März 2018 beginnen. Die Gewerkschaft TARIM ORMAN-IS wird eine Entschließung mit folgenden Forderungen vorlegen:
Abschaffung des Rotationssystems. – Gewerkschaftsmitglieder werden bislang über ein Rotationssystem ohne ihre Zustimmung anderen Arbeitsplätzen an anderen Orten zugewiesen.
Gleiche Rechte für gleiche Arbeit. – Die Gewerkschaft fordert die für Polizeikräfte gültigen Rechte für Arbeitnehmer aus dem Forstsektor, die als Forsthüter in Wäldern eingesetzt werden. Diese sollen dieselben Entschädigungen erhalten wie reguläre Polizeikräfte. Darüber hinaus sollen sie die Berechtigung erhalten, zu ihrem persönlichen Schutz gegen kriminelle Handlungen lizensierte Waffen zu tragen.
Menschenwürdige soziale Sicherungssysteme für Landarbeiter. – Die Gewerkschaft fordert Gesetzesänderungen, über die ein vom Staat bereitgestelltes soziales Sicherungssystem für Landarbeiter eingeführt wird.
Darüber hinaus wird die Gewerkschaft eine Dringlichkeitskampagne ins Leben rufen, in deren Rahmen die Teilnehmer die Entschließung unterzeichnen können.