Arbeitgeber und Gewerkschaftsorganisationen in Venezuela haben sich darauf geeinigt, die im März 2018 auslaufende Tarifvereinbarung für den Bausektor bis April 2019 zu verlängern. Die entsprechende Absichtserklärung wurde am 20. März 2018 am Sitz des venezolanischen Dachverbands der Bauwirtschaft (CVC) in Caracas unterzeichnet. Die Parteien handelten eine weitere für ein Jahr gültige Verlängerung der Vereinbarung aus. So wird sich das Gehalt im Vergleich zum derzeit gültigen Abkommen um 250% der Gehaltsskala je nach Aufgabenbereich erhöhen. Wie die Unterzeichner der Absichtserklärung erläuterten, haben die Arbeitnehmer so zumindest bessere Möglichkeiten, auf die hohe Inflationsrate zu reagieren, mit der das Land derzeit zu kämpfen hat.
Die BHI-Mitgliedsorganisationen FETRACONSTRUCCION, FENATCS, FETRAMAQUIPES sowie die Gewerkschaft FUNTBCAC nahmen an den Verhandlungen teil. Die Absichtserklärung wurde auch vom Unternehmerverband CBC unterzeichnet. Es wird davon ausgegangen, dass die Vereinbarung nach der Veröffentlichung im Amtsblatt ab der zweiten Aprilwoche in Kraft tritt.
Im Rahmen der Präsentation der Absichtserklärung erörterten die Parteien die derzeitige Situation der Bauindustrie aus unterschiedlichen Perspektiven, um auf dieser Grundlage Schlussfolgerungen zu ziehen, wie die schwerste Krise mit der die Baubranche jemals konfrontiert war, bewältigt werden kann. So tauschten sie sich auch über alternative Maßnahmen aus, mit denen die aktuellen Schwierigkeiten zu bewältigen sind.
Dazu gehörten die Aktivierung des Kapitalmarktes, die Verwendung von Rentenfonds, Änderungen im Sozialleistungssystem, die Reaktivierung der Kaufkraft der Verbraucher sowie die Wiederbelebung des Immobilienmarktes.
Die Gewerkschaftsvertreter werden die Vorschläge der Arbeitgeber genau überprüfen und Gegenvorschläge erarbeiten, um die in den vergangenen Jahren erzielten Errungenschaften nicht zu gefährden.