Zahlreiche Vertreter von BHI-Mitgliedsorganisationen des brasilianischen Bausektors aber auch Gewerkschaftsvertreter aus anderen Branchen sprachen sich für einen Generalstreik aus, nachdem ihnen eine große Anzahl von BHI-Mitgliedsgewerkschaften weltweit, insbesondere aber Gewerkschaften aus Lateinamerika und der Karibik, ihre Solidarität zum Ausdruck gebracht hatten.
Die Gewerkschaften in Brasilien erhielten nicht nur unzählige Schreiben, in denen ihnen Unterstützung zugesichert wurde, sondern auch Fotos von einzelnen Personen oder Gruppen, die mit dem Banner „Unterstützt den Generalstreik in Brasilien“ in Englisch, Französisch, Spanisch, Arabisch und anderen Sprachen postierten. Gewerkschaftsvertreterinnen und -vertreter, junge Menschen, Immigranten oder einfach nur in den BHI-Sektoren beschäftigte Arbeitnehmer versendeten diese Botschaften. Die brasilianischen Gewerkschaftsvertreter waren von dieser enormen Anzahl an Solidaritätsbekundungen vollkommen überwältigt. Gleichzeitig stellten sie fest, dass sie nicht alleine sind
Botschafter und hochrangige diplomatische Vertreter empfingen Vertreter von BHI-Mitgliedsorganisationen in Argentinien (UOCRA und FOCRA), Kolumbien (SINTRAGYPLAC), Costa Rica (UNATROPYT, AIC-MOPT, SINTRACOIN), Jamaika (BITU), Nicaragua (SNSCAASC), Panama (SUNTRACS und SITCEDPA), Peru (FETRACEPPE und die Zementarbeitergewerkschaft S.A.A. Pedreras de Atocongo) und Uruguay (SUNCA).
In Panama marschierten Hunderte der Bauarbeitergewerkschaft SUNTRACS angeschlossene Arbeitnehmer durch die Straßen von Panama-Stadt. Anschließend überreichten sie der brasilianischen Botschaft ein Unterstützungsschreiben für die brasilianischen Beschäftigten. Die Gewerkschaft führte darüber hinaus eine Solidaritätsaktion für die streikenden Arbeitnehmer in Brasilien durch.
Die Gewerkschaften, die die Arbeitnehmer des Netzwerks internationaler Zementunternehmen (sowie LafargeHolcim und InterCement), des Bau- und Holzarbeiter-Sektors, und die Konzerne Etex und Faber-Castell organisieren, sendeten ihre Unterstützungs- und Solidaritätsbekundungen, an die brasilianischen Gewerkschaften, die dem demselben Netzwerk angehören: Chile (Cementos Bio-Bio, FETRACEM), Kolumbien (SINTRAHOLCIM, SINTRAINDUMACOIN, FETRAMECOL, SINTRA-SKINKO COLOMBIT, ACTEG und SUTIMAC); Kuba (SNTC), Panama (SUNTRACS und SITCEDPA), Peru (SINTRA F-C, FETRACEPPE, SITRAFAPESA, SINTRACESANLO, FETRASUR und FENATIMAP.
Weitere Gewerkschaften sendeten Fotos, mit denen sie ihre Solidarität zum Ausdruck brachten: Hierzu gehören SINTRAMATER, SINTRACONSTRUVIAS, SINTRAKNAUF und SIBTRAPULCAR aus Kolumbien, FENATCO und APCBA aus Haiti, sowie FENTICOMMC aus der Dominikanischen Republik. Darüber hinaus sprachen den Brasilianern weitere Gewerkschaften aus anderen Regionen der Welt ihre Solidarität und Unterstützung aus. Dazu gehörten arabische Länder, die Ukraine, Kambodscha, Kroatien und Serbien.
BHI-Präsident Per-Olof Sjöo (GS, Schweden), BHI-Generalsekretär Ambet Yuson sowie Mitglieder des BHI-Prüfungsausschusses, darunter Michael von Felten,(UNIA, Schweiz), Steinar Karlsen, (Fellesforbundet, Norwegen), Bert van der Spek (CNV-HB, Niederlande) und Patrick Fonjallaz (BHI-Hauptsitz, Genf) sendeten ebenfalls Fotos, um den Generalstreik in Brasilien zu unterstützen.
Sämtliche Unterstützungsmaßnahmen erreichten die brasilianischen BHI-Mitgliedsorganisationen in Echtzeit – also vor, während und nach der Durchführung des erfolgreichen Generalstreiks, bei dem mehr als 40 Millionen Arbeitnehmer im ganzen Land ihre Arbeit niedergelegt hatten. Gegen ihre Veranstaltungen ging die Polizei in vielen Städten repressiv vor und von der Presse wurden Falschmeldungen verbreitet. Außerdem stellte sich die Regierung des Landes, die über dubiose Methoden an die Macht gekommen ist, diesem Streik vehement dagegen. Sie ist derzeit im Begriff, eine Agenda neoliberaler Reformen im Land umzusetzen, ohne dabei die Arbeitnehmer und die Schwächsten der Gesellschaft – Rentner und die von Armut bedrohte Bevölkerung – anzuhören bzw. in ihre Verhandlungen einzubeziehen.