Kolumbien gehört zu den Ländern, in denen im ersten Halbjahr 2017 trotz der Konjunktureintrübung und des Rückgangs von öffentlichen und privaten Investitionen in verschiedenen Wirtschaftsbranchen Anzeichen von Wachstum festzustellen waren. Daher wurde das Land als Veranstaltungsort für ein Treffen von Verantwortlichen aus Gewerkschaften, nationalen Mitgliedsgewerkschaften der Regionalorganisation für Gesamtamerika des Internationalen Gewerkschaftsbundes (IGB-TUCA), sowie des größten kolumbianischen Gewerkschaftsdachverbands CUT und dem kolumbianischen Gewerkschaftsbund CTC ausgewählt.
Im Rahmen der Veranstaltung wurden gemeinsame Herausforderungen und Aktionen für Kolumbien erörtert.
Die BHI wurde von Mitgliedern des kolumbianischen Koordinationsgremiums für den Bau- und Holzsektor "Intergremial" vertreten. Hierbei handelt es sich um eine Gewerkschaftsplattform, in der sich 14 Organisationen aus den Sektoren Bau, Baumaterialien und Holz zusammengeschlossen haben.
Im Verlauf der Veranstaltung fanden Diskussionen über die aktuelle Situation in der Region und auf nationaler Ebene statt. Des Weiteren wurden Themen wie die Aufsplitterung von Gewerkschaften, die Auslagerung von Arbeitnehmern, die Auftragsweitervergabe, die Schließung von Unternehmen, die Strafverfolgung von gewerkschaftlichem Engagement zugunsten des Kapitals sowie die „Robotisierung“ der Arbeit erörtert".
Rodriguez Fritz erklärte: “In der Zukunft wird sich die Bevölkerungszahl in der Region auf 650 Millionen Menschen belaufen. Der wirtschaftlich aktive Anteil dieser Bevölkerung ist nicht gewerkschaftlich organisiert. Im Denken der jungen Generationen kommen Gewerkschaften nicht als Alternative vor, was den Gewerkschaften selbst zuzuschreiben ist". Er betonte auch, dass es dringend erforderlich sei, die gewerkschaftliche Organisierung von Arbeitnehmern durch nationale Dachverbände sowie durch branchenspezifische Gewerkschaften vorzunehmen.
Víctor Baez bezog sich auf den vom IGB-TUCA vor einigen Jahren vorgeschlagenen „Selbstreformierungsprozesses der Gewerkschaften“, der darin bestand, sich für Kleinunternehmen mit staatlichem Kapital einzusetzen, die Arbeitsplätze schaffen. Er rief die Gewerkschaften dazu auf, sich dafür zu engagieren, mehr Mitglieder zu gewinnen und sich vor Ort an die Arbeitsplätze zu begeben, um so die schwierige Situation, in der sich die Gewerkschaftsbewegung derzeit weltweit befindet, zu überwinden.
Die Veranstaltung der Gewerkschaften fand am 22. August 2017 in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá statt.