Subunternehmer des australischen Bauunternehmens John Holland halten Löhne zurück

13 September 2018 13:21

Allen Hicks, Generalsekretär der australischen Gewerkschaft ETU, die Arbeitnehmer der Elektrobranche organisiert, führt eine Protestaktion der Bauarbeiter gegen die der Regierung unterstellten Baukommission ABCC an.

120 chinesische Gipser, die zwischen sechs bis acht Wochen keine Lohnzahlungen erhielten, legten in der vergangenen Woche ihre Arbeit auf der Baustelle des Royal Hobart Hospital im australischen Bundesstaat Tasmanien nieder. Die Arbeitnehmer wurden vom in Melbourne ansässigen Unternehmen Accuracy Interiors rekrutiert und sind unter Arbeitsbedingungen beschäftigt, die nicht dem nationalen Standard entsprechen. Infolge der Arbeitsniederlegung erhalten sie nun Überbrückungszahlungen vom Hauptauftragnehmer der Großbaustelle, einem aus den Unternehmen John Holland und Fairbrother bestehenden Joint Venture. Zudem werden die Beschäftigten von weiteren Verbesserungen ihrer Arbeitsbedingungen profitieren.

„Der Generalunternehmer hat mit der Veranlassung der Überbrückungszahlungen das Richtige getan. Allerdings hätte diese Situation nie eintreten dürfen,“ so der BHI-Regionalbeauftragte Apolinar Tolentino. „Die Mehrzahl der betroffenen Arbeitnehmer ist inzwischen der CFMEU beigetreten, die Arbeitnehmer aus den Bereichen des Bauwesens, Bergbaus, der Energiewirtschaft sowie der Forst- und Holzwirtschaft organisiert. Wir können auch die anderen in der australischen Bauindustrie beschäftigten Arbeitsmigranten nur zu diesem Schritt ermutigen.“

Die CFMEU hat gegen einen weiteren Unterauftragnehmer des australischen Bauunternehmens John Holland im Zusammenhang mit dem Schienenbauprojekt Canberra Light Rail Klage erhoben. Hier kam es bei 84 Arbeitnehmern zu einem Lohnausfall in Höhe von 700.000 AUD. Die Klage der Gewerkschaft gegen das Unternehmen John Holland sowie gegen seine Subunternehmer wurde beim australischen Bundesgericht eingereicht und bezieht sich auf 55 Verstöße gegen das Gesetz für Faire Arbeit (Fair Work Act) im Verlauf des Jahres 2017.